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0026 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 26 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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10   A. v. Le Coq, Turfanezpeditionen

in der Mongolenzeit vermauerten Bibliothek in Tunhwang aufbewahrten literarischen und künstlerischen Schätze in die Hand.

Erfolgreich war ferner auch die von dem Franzosen Paul Pelliot geleitete französische Expedition der Jahre 1906-1909. Auch Herr Pelliot war so glücklich, einen großen Teil der Manuskripte und Bilder jener Bibliothek erwerben zu können.

Der Russe Berezowskij arbeitete in der Oase von Kutscha ungefähr um dieselbe Zeit wie unsere dritte Expedition. Später unter-

nahm Geheimrat Sergius von Oldenburg seine großen Reisen, die uns ein vortreffliches Werk besonders über die Oasen von Karaschahr und Turfan beschert haben.

Auch die Japaner waren nicht müßig. Es waren besonders Graf Otani und Herr Tachibana, beides Angehörige der buddhistischen Geistlichkeit Japans, die Mengen kunstgeschichtlicher und literarischer Schätze nach Japan brachten. Auch Herr Yoschikawa hielt

sich längere Zeit mit Erfolg in diesen Gegenden auf.

Die Ergebnisse aller dieser Expeditionen ergänzen sich in der dankenswertesten Weise. Es ist indes nicht zu verkennen, daß die

Berliner Sammlung am besten geeignet ist, die Entwicklungen, die

die buddhistische Kunst auf ihrem Weg durch Mittelasien nach China durchgemacht hat, zu studieren. Denn nur die deutschen

Expeditionen hatten einen Mann mitgeführt, der es verstand, die schwer abzulösenden Wandgemälde loszusägen und so zu verpacken, daß sie ungefährdet nach Berlin gelangen konnten.

Seit der Erforschung der Ruinen von Niniveh durch Sir Austen Henry Layard ist kein anderes Unternehmen durchgeführt wor-

den, welches sich an Wichtigkeit der Ergebnisse mit diesen mittel-

asiatischen Forschungsreisen vergleichen könnte. Denn hier fand man Neuland ! Anstatt eines Türkenlandes — dies ist ja der Sinn

des Wortes „Turkistan" — entdeckten wir, daß überall an den Seiden-

straßen bis zur Mitte des B. Jahrhunderts Völker indogermanischer Zunge, Iranier, Inder und sogar Europäer gesessen haben. Ihre

Sprachen, die zum Teil dem Namen nach, zum Teil überhaupt

nicht bekannt waren, wurden in zahlreichen Manuskripten gefunden. Sie wurden alle in Berlin entziffert, übersetzt und wissen-

schaftlich behandelt. Die Anzahl der Manuskripte ist außerordentlich groß. Es finden sich nicht weniger als 17 verschiedene Sprachen in 24 verschiedenen Schriftarten.

Für die Kunde des Buddhismus geben zahlreiche Sanskrit-Handschriften neuen und unerwarteten Aufschluß. Große Mengen liturgischer Werke der nestorianisch-syrischen Kirche in syrischer