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0028 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 28 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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12   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

zu müssen, können auch anderen Gründen ihren Ursprung verdanken.

Es ist z. B. wahrscheinlich, daß zu verschiedenen Zeiten, oft

aber auch zu einer und derselben Zeit, Mönche aus den verschiedensten Landschaften Indiens und der buddhistischen Landesteile Irans in den Klostern Ostturkistans saßen. Diese Fremdlinge können die Malweise und darin Bewaffnung, Tracht usw. der eigenen Heimat mitgebracht und weitergeübt haben, ohne daß die Bevölkerung des Landes von einer anderen verdrängt worden sei.

Auch müssen alle „stilkritischen" Studien mit allergrößter Vor-

sicht aufgenommen werden, besonders wo sie allein, ohne anderweitige Belege, zur Bestimmung des Datums eines Gemäldes benutzt werden: wir wissen, daß die Wandbilder mit Pausen hergestellt worden sind und eine alte Pause kann sehr wohl in späterer Zeit wieder verwendet worden sein.

Die Bestätigung oder Veränderung der Liste Grünwedels muß einer späteren, in der Kenntnis aller Nebenumstände vorgeschritteneren Zeit vorbehalten bleiben. Wir geben sie hier unverändert in Grünwedels eigenen Worten:

  1.  Gandharastil. Unter diesem Namen fasse ich zunächst mehrere Variationen von Stilarten zusammen, welche am unmittelbarsten spätantike Elemente, wie sie am deutlichsten an den Gandharaskulpturen ausgeprägt sind, erkennen lassen. Die Variationen bestehen darin, daß in gewissen Höhlen das antike Element vorwiegt, in anderen eine stark persische oder indische Beimischung bemerkt wird, daß in gewissen Höhlen Kompositionen vorkommen, die aus den Gandharaskulpturen bekannt sind, während andere in ihren Prototypen antike Gemälde (Vasenbilder) vermuten lassen. Wenn wir nicht irren, müssen wir für diese Varianten verschiedene Ausgangspunkte annehmen, von denen aus sie nach Kutscha und seiner Umgebung gelangt sind.

  2. Der Stil der „Ritter mit den langen Schwertern" — welcher wohl nur eine Weiterbildung des vorhergehenden genannt werden darf, schon deswegen, weil wir für Stil I dieselben Stifterbilder annehmen dürfen. Die Koinzidenz verschiedener Einzelheiten dieser Stifterbilder mit Darstellungen auf indoskythischen Münzen legt es nahe, unter allem Vorbehalt die Stilarten I und II als indoskythischen ( = tocharischen) Stil zusammenzufassen. Auch Stil II hat Abarten, welche wir, wenn wir nicht irren, verschiedenen Zeitperioden und ihrer Mode — es handelt sich meist um Kostümbilder — zuschreiben dürfen.