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0029 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 29 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000198
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Einleitung

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  1. Ältere türkische Stilart. Sie hat schon eine Art Mischcharakter, da die Formen von Stil I und II (noch mehr als I) latent eingegliedert sind, und mitunter, durch die dargestellten Sujets geleitet, rein durchbrechen.

Daneben treten deutlich chinesische Elemente auf, besonders füllen sich die Umrahmungen der Bilder an den Wänden und auf den Plafonds mit einer reichen, ungemein reizvollen Blumenornamentik — mit Blumen, welche, wenn wir nicht irren, im Lande nicht vorkommen. Die Stifterbilder zeigen eine von den vorigen Stilarten völlig abweichende Tracht. Die Inschriften erscheinen in Chinesisch und zentralasiatischer Bráhmi.

  1.  Jüngere türkische Stilart — der eigentliche uighurische Stil, repräsentiert durch die große Masse der Bilder in der Umgebung von Turf an, so besonders Tempel(anlage) Bäzäklik bei Murtuk, kann als abgeblaßter synkretistischer Stil der vorhergehenden bezeichnet werden.

  2.  Der lamaistische Stil mit deutlichen Anlehnungen an Tibetisches.

Genauere Ausführungen über diesen Gegenstand habe ich gegeben in Buddhistische Spätantike, III, D. Reimer, Berlin 1924.

Mani und seine Lehre

Da durch unsere Grabungen in Chotscho umfangreiche Reste der bisher verschollenen Religion des Mani, des Manichäismus, aufgedeckt und der Forschung von neuem unterbreitet worden sind, ist es nötig, in wenigen Worten den Religionsstifter und die Hauptzüge seiner Lehre, soweit wir sie kennen, zu schildern.

Mani wurde um 215/16 n. Chr. bei Ktesiphon in der damals den Persern gehörenden Provinz Babylonien geboren. Sein Vater war der Sproß einer angesehenen persischen Familie in Hamadan; seine Mutter entstammte einer parthischen, also ebenfalls iranischen Familie angeblich königlichen Ranges. Mani, in einer persischen Provinz von persischen Eltern geboren, war demgemäß ein Perser.

Sein Vater, schon schwärmerisch veranlagt, hat sich mit dem Studium der Anschauungen der Sekten beschäftigt, die damals besonders im Süden Babyloniens blühten. Seinen Sohn, der durch Visionen seiner Mutter zum Prophetenamt bestimmt zu sein schien, führte er in diese Studien ein.

Das • Kind, außerordentlich begabt, trat schon im Knabenalter in Verbindung mit der Geisterwelt. Er empfing Mitteilungen übernatürlicher Art vom „König der Paradiese des Lichts" und scheint,