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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0062 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 62 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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40   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

trug nicht wenig zu unserm Ansehen bei. Auch hieß es nunmehr : „Parang käldï!" („Franken sind gekommen!")

Da die Russen in hohem Grade verhaßt sind, war uns diese Klärung der Verhältnisse sehr angenehm.

Der König von Luktschun hatte uns bereits ein istikbál, eine Delegation von Honoratioren entgegengeschickt, die uns mit der

landesüblichen Speisung, dem dästärchän, aus vielen Speisen, Tee und Früchten bestehend, empfingen. Besonders Melonen, Trauben und Granatäpfel erfrischten uns köstlich nach den recht anstrengenden Tagen unserer Gebirgsreise.

Von der Muhammedanerstadt Turfan führt der Weg durch eine furchtbare Wüste nach Karachodscha.

Vor der Neustadt von Turfan erhebt sich eine Moschee mit hohem Minaret. Dieser Turm ist stellenweise mit gemusterten,

durchbrochenen Ziegeln ausgelegt, das Baumaterial ist aber, wie in der Moschee, nur der zähe Luftziegel (sp. adobe) des Landes. Das Minaret folgt in der Architektur Bauten ähnlicher Bestimmung in Samarkand, Buchara und Chiwa. (s. Taf. 2.)

Frühere Reisende haben dies Minaret für den Glockenturm einer alten christlich-nestorianischen Gemeinde gehalten. Dem ist nicht

so, es ist vielmehr ein relativ modernes Gebäude. Die auf einer Stele in der Moschee befindliche Bauinschrift besagt, daß der Bau vom Stifter der Königsfamilie von Turfan-Luktschun, dem berühmten Amin Chödscham Chánlyk um 1.760 errichtet (oder repariert) worden sei.

In der Nähe befinden sich ausgedehnte mohammedanische Friedhöfe mit einigen Kuppelgräbern. Das größte dieser persischen

Kuppelgräber hat einen ummauerten Vorhof. Die Mauer ist mit Stufenzinnen gekrönt und trägt, neben dem Tor und an den Stellen, wo das Grabgebäude sich an die Mauer lehnt, die Darstellung eines buddhistischen Symbols, des Rades. Auch hier hat der Buddhismus eine Spur hinterlassen. (s. Taf. 4, oben.)