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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0114 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 114 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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?6   A. y. Le Coq, Turfanexpeditionen

Eine Reihe phantastischer, indischer Gottheiten schließt sich nach oben an. Ob erhalb dieser brahmanischen Gottheiten ist das Bild vollkommen zerstört. Auf der linken Seite der Cella sieht man den König auf einem prächtig gemalten Schimmel zur Jagd ausreiten, gefolgt von Waffenträgern und Hofgesinde. In einer Ecke steht der Schreiber mit Tintenfaß und Schreibpinsel.

Auf der rechten Seite der Cella sieht man eine sehr seltsame Szene, nämlich eine Jagd auf Garudas — Fabelwesen, die mit Menschenkörpern, aber mit Vogelkrallen, Fittichen und Vogelköpfen ausgestattet sind — die ein Kind entführt haben. Ein von ihnen geraubtes Kind ist bereits in Sicherheit; die Garudas werden von Bogenschützen und Lassoträgern verfolgt und eingefangen.

Wir haben Grund anzunehmen, daß wir es hier mit der letzten Entwicklung der Ganymedesgruppe des Leochares in ostasiatischer Umdeutung zu tun haben.

In den Ecken endlich stehen die vier Weltenhüter in Panzern mit ihren dämonischen Begleitern.

Rechts und links an den Türwänden der Cella befanden sich, übereinandergeordnet, mehrere Reihen von Stifterbildern uighurischer Türken; auf der einen Seite die Männer, auf der anderen Seite die Frauen des fürstlichen oder vornehmen Geschlechts, einige noch mit ihren Namen in uighurischer Schrift auf den neben den Figuren erscheinenden Namenstafeln. Drei übereinandergestellte Reihen von Figuren waren ursprünglich vorhanden. In der untersten befand sich, halblebensgroß gemalt, auf der einen Seite der Tür, der Fürst, auf der anderen Seite die Fürstin, darüber, auf jeder Seite, je zwei männliche und zwei weibliche Personen und in der dritten Reihe, darüber, je drei männliche und drei weibliche Personen. Von den Männern war bloß die oberste, drei Personen zeigende Reihe erhalten, von den Frauen nur die mittlere Reihe mit zwei Figuren.

In langer und mühsamer Arbeit gelang es, diese Bilder sämtlich herauszuschneiden. Sie kamen nach zwanzigmonatiger Reise auch glücklich nach Berlin, wo sie einen ganzen Saal füllen. Es ist einer der wenigen Tempel, dessen Gemälde in ihrer Gesamtheit nach Berlin gelangt sind. (Taf. 22.)

Hier im Gebirge war die Luft weniger drückend als in Turfan, wir arbeiteten auch hier von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, wurden aber weniger durch Besuche belästigt. Aber hier hatten wir zweimal unangenehme Besucher.

Der Berg, der sich hinter der Siedlung erhebt, ist von schneeweißer Farbe, wird aber von der Morgen- und Abendsonne regel-