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0118 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 118 (Color Image)

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[Figure] Pattern of "lantern'' ceiling.Schema eines „Laternen"-daches

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doi: 10.20676/00000198
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80   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

die von Bauern noch heute in Armenien, Afghanistan, Kaschmir und Kleintibet verwendet wird. (s. Taf. 46.)

Über Turkistan gelangte sie, auf Höhlentempel übertragen, nach China und nach Korea. Im ersteren Land ist sie meist zu einem aufgemalten Ornament umgewandelt; im letzteren aber in vielen Tempeln noch, wie im Westen, in den Stein geschnitten (vgl. S. 129).

Tuyoq

Im Osten von Karachodscha, etwa 20 km von der alten Stadt entfernt, öffnet sich in einem abschreckend kahlen Höhenzug ein grünes, wunderbares, am unteren Ende sehr breites, aber sich

schnell verengendes Täl-

chen, dessen oberer Teil in ganz schauerliche Steineinöden führt. Die Bergketten sind von furchtbarer Wildheit und Zerrissenheit; das Tälchen windet sich nach Norden in die Berge und macht eine scharfe Krümmung nach Westen, um dann weiter nach Norden zu gehen. Schließlich wird es so eng, daß ein Wagen, selbst wenn er im Strom fährt, es nicht mehr passieren kann.

Der Ort heißt Tuyok, zu

deutsch „der Verhau", ein gutgewählter Name. Der kleine Strom wird in dem breiteren Teile des Tales in unzählige Kanäle verteilt und verleiht dem reichen Lößboden eine unglaubliche Fruchtbarkeit. Die kleine Ortschaft Tuyok nährt sich von ihren Weinbergen. Hier wachsen die „Turfaner" Trauben, süße, kleine, längliche, gelbe, kernlose Früchte (kischmisch), die, getrocknet, die besten Rosinen der Welt geben und selbst in Peking, 1.15 Tagereisen weiter nach Osten, ein höchst geschätzter Handelsartikel sind.

Außer den Weintrauben werden noch Aprikosen in ungeheurer Menge, Pfirsiche, Melonen und eine merkwürdige Holzbirne gezogen, die nur, wenn sie vermorscht ist, genießbar wird, dann aber großen Wohlgeschmack besitzt.

Auf der rechten Seite des Ufers erhebt sich eine moderne Moschee, das „Heiligtum der Siebenschläfer". Ich besuchte die Mo-

Schema eines „Laternen"-dachen