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0121 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 121 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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Die Tempel-Siedelungen von Sängim Aghyz, Bäzäklik usw.   81

schee, und es wurde mir gesagt, daß hinter dem modernen muhammedanischen Teil sich ein in den Stein geschnittener Tempel aus der alten Zeit befände.

Hier sehen wir, wie an vielen anderen Orten, wie der Islam bei seiner Einführung sich der alten Heiligtümer des Landes bemächtigt hat. In diesem Falle wurde es den Muhammedanern leicht, denn die Siebenschläferlegende ist ihnen ja wohlbekannt. Leider wurde mir nicht gestattet, in die alte Höhle einzudringen. Der Eingang zum Höhlentempel war verhüllt mit einer Menge Fahnen, die die Truppen des Yakub Beg in den sechziger, siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts den aufständischen Tunganen abgenommen hatten.

Dieses Heiligtum wird heute noch von Pilgern aus dem ganzen Lande, ja, selbst aus Indien und Arabien, besucht.

Ein indischer Pilger belästigte mich derartig durch seinen törichten Fanatismus, daß ich ihn schließlich mit Hilfe des Königs von Luktschun entfernen lassen mußte.

Da die Siebenschläfermoschee in der Nähe von Karachodscha liegt, wurde der Name Ephesus, in seiner arabisch-türkischen Form Apsüs, auf die alte Stadt angewendet.

Weiter stromaufwärts liegen eine Menge Tempelhöhlen und auf dem rechten Bachufer einige große Stüpas. Am oberen Ende aber, auf schwindelnd steiler Terrasse, befand sich ein sehr großes Kloster, das wie ähnliche Bauten in Tibet, wie ein Schwalbennest an den senkrechten Berghang geklebt ist. Dieses Kloster ist im Jahre 1.916 abgestürzt und spurlos verschwunden.

Auf der linken Seite, der Moschee etwa gegenüber, erhebt sich

ein steiler Hügel, der mit einigen Ruinen gekrönt ist. Am Fuße des Hügels aber steht eines der Häuser zum Trocknen der Weintrauben. Es ist ein Gebäude, dessen Wandungen unzählige, regelmäßig wiederkehrende, viereckige Öffnungen haben, um Luft einzulassen. Die Trauben werden an wagerecht angebrachten Stangen dort reihenweise aufgehängt und dörren in der außerordentlich trockenen Luft bei der großen Hitze in kurzer Zeit, ohne etwas von ihrem Wohlgeschmack zu verlieren.

Weiter stromaufwärts finden sich noch zahlreiche, leider sehr stark zerstörte Tempel, die Hauptanlage aber liegt im obersten Teile des Tales, wo der Strom und die Berge eine plötzliche, scharfe Wendung nach Westen machen.

Ich hatte Bartus mit einer Grabung in der Sängimer Schlucht betraut. Da wir dort keine weiteren Funde zu erwarten hatten und die Grabung nur der Freilegung der Grundmauern dienen sollte,

v. Le C o q, Turfan.   6