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0128 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 128 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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88   A. y. Le Coq, Turfanexpeditionen

hätte. Ihr Kindchen hielt sie umklammert, der Esel wurde im nächsten Augenblick wirbelnd fortgespült.

Hier bei Daban-tsching wurde das Heer Yakub Begs im April 1877 geschlagen. Kurz darauf starb der merkwürdige Mann, der sich vom Tänzer zum König des ungeheuren Landes aufgeschwungen hatte, in Kurla. Einige sagen, er sei vom Gouverneur von Chotän •vergiftet worden, andere glauben, ein Schlaganfall habe ihn getötet.

Ich hatte Herrn Bartus ersucht, während meiner Abwesenheit die alte Siedlung von Schüi-pang, bei dem Flecken Bulayik im Norden der Chinesenstadt von Turfan, aufzusuchen und zu bearbeiten. Wir hatten sie vorher besucht. Er hat das ausgeführt und hier, in dem schauerlich zerstörten Gemäuer eine fabelhafte Ausbeute christlicher Handschriften ausgegraben. Unter diesen befand sich ein vollkommener Psalter in Pahlavi-Münzschrift des 5. Jahrhunderts, aber auch mitteltürkische Übersetzungen der Georgioslegende, sowie einer christlichen Apokryphe, betreffend den Besuch der Heiligen Drei Könige beim Christuskindlein. Besonders wertvoll waren aber große Mengen von Handschriften in einer Abart der nestorianischen Estrangeloschrift und in einer Sprache, die später in Berlin von F. C. Andreas und F. W. K. Müller als soghdisch festgestellt wurde. Es waren auch darunter Bruchstücke des nicäanischen Glaubensbekenntnisses, Teile des Matthäus-Evangeliums, die Legende von der Auffindung des heiligen Kreuzes durch die Kaiserin Helena und andere christliche Texte. Ein Blatt dieser soghdischen Texte trug eine Zeile in griechischer Schrift und Sprache, die nach U. v. Wilamowitz- Moellendorf dem 9. Jahrhundert angehört. Also Griechisch, im 9. Jahrhundert, in West-China! Endlich wurden zahlreiche lithurgische und andere Handschriften der Nestorianer in syrischer Sprache und Schrift gefunden. Ich eilte in Eilmärschen von Daban-tsching zurück und traf nach zwei Tagen mit Tagesgrauen wieder in Karachodscha ein.

Um beinahe dieselbe Stunde traf auch Herr Bartus ein. Der eifrige Mann war, da sein Schimmel erkrankt war, mit seiner Beute in einem der großen, zweirädrigen Karren direkt von Schüi-pang nach Karachodscha gefahren und, obwohl beide sehr erschöpft, legten wir uns nicht zur Ruhe, ehe wir diese kostbare Ausbeute gesichtet, numeriert und verpackt hatten.