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0158 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 158 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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108   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

terste Teil der Hose, welcher in der Breite von ungefähr 40 cm unter dem Saum des Hemdes erscheint, war stets mit sehr schönen Stickereien, meistens in roter Farbe, auf das geschmackvollste bestickt.

Dargestellt ist gewöhnlich eine Art Blumenparterre, welches am unteren Rande durch Borten mit sehr gefälligen Rankenornamenten abgeschlossen wird.

Die Hemden waren häufig ebenfalls mit Stickerei geschmückt, besonders kostbar war ein crêmefarbenes Seidenhemd, das mit in Goldfäden ausgeführten Palmwipfelornamenten über und über bestickt war. Andere Hemden trugen sehr geschmackvolle Blütenornamente, die zuweilen zu einem Bukett vereint waren. Alles ist meines Erachtens persischer Stil. Diese Art der Ornamentik findet sich von Buchara durch ganz Afghanistan bis in das nördliche Pandschab und durch ganz Turkistan bis nach Komul. Ich kaufte von den Damen eine große Menge dieser Hosenbeine, die nicht mehr getragen wurden. Der Verkehr mit Rußland hat unglücklicherweise diese geschmackvollen Sachen durch schauderhafte, russische, bedruckte Baumwollstoffe verdrängt. So sah ich eine Frau, deren Hemd aus russischem Musselin bestand, der mit einem Muster einer Ballettänzerin, im kurzen Röckchen auf einem Bein stehend, in fortwährender Wiederkehr bedruckt war.

Die Damen in Turkistan haben übrigens schon lange vor den unsrigen die Reize des Glockenhütchens erkannt. Man sah dort schon damals Pelzmützchen oder Brokatkäppchen, die den modernen Hüten unserer Damen verblüffend ähnlich sahen. Auch haben sie schon lange, schon vor 50 oder 60 Jahren wenigstens, Stiefelchen getragen, über deren vorderem Oberteil ein in Streifen geschlitztes Lederstück graziös herabfällt; nur sind es nicht, wie bei uns, Schuhe, sondern hohe Stiefel, die so verziert werden. Auch sind die Absätze sehr hoch und kokett; häufig sind sie auf der Unterfläche des Absatzes mit silbernen Stiften beschlagen, deren obere Enden an den Seiten des Absatzes umgebogen und festgehämmert sind.

Eine ganze Reihe von anderen alten Ansiedlungen, von denen die Mauern noch erhalten waren, besuchte ich ebenfalls. Aber überall fand ich Feuchtigkeit, so daß ich diese Gegenden nicht einer archäologischen Grabung für würdig hielt. So gelangte ich nach dem reichen Flecken Schahyar, wo meine Ankunft große Ansammlungen der bäuerlichen Bevölkerung veranlaßte.

Der chinesische Beamte erschien sofort und bewirtete mich. Hier, wie überall, bin ich von den Chinesen wie von den eingeborenen Türken, auf das liebenswürdigste empfangen worden.