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0168 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 168 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000198
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116   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

lieh wiederkehrenden Überraschungen doch eine derartige Freude, daß wir alle uns über die Unbill des Lebens lächelnd hinwegsetzen konnten. Auch Grünwedel hatte Freude an der Arbeit und am Erfolg, und die Abende am Lagerfeuer werden mir immer unvergeßlich sein.

Da unser europäischer Tabak längst verbraucht war, mußten wir uns mit einheimischem begnügen. Der beste kommt aus der Gegend von Bai. Er ist hellgelb, leicht und wäre nicht übel, wenn er nicht mit Lößbrocken, Stengeln von Sorghum usw. vermischt käme. Wir kauften 25 Pfund für etwa drei Mark. Nach der Reinigung blieben etwa 12 Pfund übrig. Aber am Lagerfeuer schmeckte er doch.

Herr Bartus ging mit gewohnter Meisterschaft an das Heraus-sägen der Bilder. Hier war der Verputz meistens in ziemlich geringer Stärke auf die Steinwände aufgetragen und um die Bilder abnehmen zu können, war es nötig, mit Hammer und Meißel den weichen Stein zu zerstören, ehe man an das Herausschneiden gehen konnte, eine Arbeit, die die größten Anforderungen sogar an die herkulischen Kräfte unseres Technikers stellte.

Aber die Ausbeute war außerordentlich erfreulich; von besonderer Schönheit war die Darstellung einer weißen Gottheit mit einer dunkelfarbigen indischen Musikerin, aus dem „Tempel mit dem Frescoboden" unterhalb der „Sechszehn Ritter Höhle". (Taf. 36.)

Die Technik der Entfernung der Wandgemälde ist ungefähr folgende.

Die Bilder sind auf den Wandverputz aus mit Kamelmist, Häcksel und Pflanzenfasern geknetetem Lehm, den man zuvor geglättet und mit einer dünnen Schicht Stukko überzogen hat, aufgemalt.

Man muß das Bild zunächst mit einem sehr scharfen Messer in zur Verpackung in Kisten von bestimmter Größe (bei Karrentransport dürfen sie groß sein, bei Kameltransport müssen sie etwas kleiner sein, am kleinsten für den Transport auf Pferden) entsprechend zuschneiden, wobei der Schnitt durch die ganze Verputzschicht geführt werden muß.

Bei dieser Arbeit ist es nötig, zuweilen Kurven oder Winkel zu schneiden, um den Schnitt nicht durch die Gesichter der Dargestellten oder andere wichtige Bildteile hindurchzuführen.

Dann muß mit der Hacke ein Loch in die Seite der Wand gemacht werden, um für die Handhabung der Fuchsschwanz-Säge Raum zu gewinnen; in den Höhlentempeln mußte, wie gesagt, die-