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0169 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 169 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000198
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Arbeiten und Ergebnisse in Kyzil   117

ser Hohlraum häufig mit Hammer und Meißel in den zum Glück meist weichen Stein hineingearbeitet werden.

Bei sehr schlechter Beschaffenheit des Verputzes wurden zuweilen Leute angestellt, die mit Filz bedeckte Bretter gegen die herauszusägende Gemäldeplatte pressen mußten.

Dann wurde diese Platte von der Wand abgesägt und das Brett vorsichtig mit dem oberen Rand zuerst von der Wand abgerückt: die abgesägte Platte muß auf dem zuletzt horizontal mit dem unteren Rand noch an die Mauer anstoßenden Brett liegen.

Die mit dieser Arbeit verknüpfte körperliche Anstrengung ist ungemein groß. Zugleich aber erfordert das Verfahren eine leichte und geschickte Hand.

Die Verpackung ist ebenfalls nicht einfach.

Zunächst müssen Bretter hergerichtet werden, groß genug, um der daraufliegenden Verputzplatte auf jeder Seite einen Spielraum von 8-10 cm zu gewähren.

Auf ein solches Brett werden zwei Lagen trocknes elastisches Schilfrohr verquer gelegt, darauf kommt ein dünner Filz und darauf gute ausgekernte Baumwolle.

Auf dieses Brett legt man die erste Platte, die bemalte Schicht nach unten.

Darauf kommt wieder Baumwolle und dann die zweite Platte, Bemalung nach oben usw.

Wir haben bis zu sechs Platten so verpackt. Mehr zu nehmen ist aber nicht ratsam.

Auf dieses Bündel wird dann wieder Baumwolle, ein Filz und zwei Lagen Rohr (im rechten Winkel zueinander), niedergelegt. Darauf kommt ein zweites, ebenso großes Brett und, nachdem man den hohlen Raum zwischen dem Rand der Bildplatten und dem Außenrand der Bretter oder Holzdeckel sorgfältig mit Flachsstroh zugestopft hat, wird das ganze Bündel mit Stricken ganz fest verschnürt.

Die Kiste, die es aufnehmen soll, muß groß genug sein, um nach Aufnahme des Bündels überall noch 8-10 cm Leerraum zu lassen. Dieser Leerraum wird, zunächst am Boden, mit Bündeln von Flachsstroh (alles andere Packmaterial zermahlt sich zu leicht!) in der entsprechenden Mächtigkeit gepolstert. Das Bündel wird vorsichtig in die Kiste gesetzt, die vier seitlichen Leerräume, zuletzt der leere Raum auf der Deckelseite, auf das sorgfältigste mit Flachsstroh ausgestopft und der Deckel daraufgenagelt.

Wir haben bei so verpackten Kisten niemals den geringsten Bruch gehabt.