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0222 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 222 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000198
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154   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

Damensattel quer besteigt. Für mich war dieser Aufstieg höchst unangenehm.

Nach einem steilen Abstieg erreicht man allmählich bessere Wege.

Der Rest des Weges nach Leh vollzog sich ohne Schwierigkeiten, Sherer wurde allmählich etwas kräftiger, und am 4. November konnte ich ihn bei den guten Mährischen Brüdern in ein wohlgehaltenes Hospital abliefern.

Er mußte sechs Monate dort bleiben, da sein Zustand ihm weitere Strapazen unmöglich machte.

Leh ist eine Stadt, die auf jeden, der aus den ärmlichen Ortschaften Ostturkistans kommt, großen Eindruck machen muß.

Man betritt die Stadt durch ein kleines Pförtchen in der Festungsmauer und befindet sich plötzlich in einer weiten, langen, von Läden umgebenen Basarstraße, an deren oberen Ende, auf steilen Felsen, das riesige, feste, weiße Schloß der früheren Könige von Ladak dräuend auf die Straße herabschaut.

Leh ist ein außerordentlich belebter Handelsplatz während der Handelszeit, die etwa Ende September aufhört. Da ist der Basar trotz seiner Ausdehnung überfüllt mit Kaufleuten aus China, Turkistan, allen Himalayaländern, Afghanistan und Tibet. Im November war er wie ausgestorben; ich suchte aber einige der reichsten Kaufleute in ihren sehr schönen Häusern auf und erwarb von ihnen eine Anzahl schöner tibetischer Gegenstände aus Lhàsa zu billigen Preisen. Diese Kaufleute, deren Würde, natürlichen Anstand und gutes Aussehen ich nicht genug rühmen kann, waren reinblütige Ladakis, aber mohammedanischen Glaubens.

Der Handel mit Großtibet wird zum Teil auf Pfaden betrieben, die von Pferden nicht beschritten werden können. Man soll sich einer besonders kräftigen Art Schafe als Lasttiere bedienen; etwa 15 kg soll eine Schafslast sein.

Der breite Raum des Basars soll zuweilen als Sportplatz für Polospieler benutzt werden.

Ich sah, auf der Reise zwischen Leh und Srinagar, häufig bäuerliche Grundbesitzer diesem ritterlichen Spiele mit Eifer und Geschick obliegen.

In England ist es als Sport vollkommen eingeführt; so viel ich weiß, hat man es von den Manipuris übernommen, die im Himalaya, an der Nordostgrenze Indiens, wohnen. Aber es ist nichts anderes als das uralte Tschaugánspiel Persiens, das von Persien aus überallhin Verbreitung gefunden hat, wo es heute vorkommt.

Auch ist heute noch die persische Sprache die Sprache der mu-