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0226 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 226 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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158   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

Konkurrenten aber herabzusetzen und deren Personen recht gröblich zu beschimpfen: „Sáb not believe him, he liar, he very big t'ief ! I good man, honest man! Go 'way, t'ief !" usw. (Der Herr soll ihm nicht glauben, der ist ein Lügner, ein sehr großer Dieb 1 Ich bin ein guter Mann, ehrlicher Mann ! Geh weg, du Dieb ! usw.).

Gewöhnt an die immer respektvolle und kultivierte Art der Kaufleute Ostturkistans, seien sie Türken oder Chinesen, staunte ich zunächst über die unverschämte Aufdringlichkeit dieser Leute; ich bat sie, mich noch schlafen zu lassen und versprach, später mit ihnen zu verhandeln.

Alles neigte sich zur Erde und ich ging in mein Zimmer zurück. Nach fünf Minuten ging der Lärm wieder los und als sich dies Spiel mehrmals wiederholt hatte, wurde ich so zornig, daß ich mit der Peitsche unter sie sprang.

Jetzt flüchtete alles in wilder Panik — aber in kurzer Zeit war die ganze Gesellschaft wieder da!

Da ließ ich durch einen der schon vor Kälte zitternden Goanesen, er hieß — o quae mutatio rerum! Albuquerque ! — der mir eben chota hazri, das erste Frühstück gebracht hatte, meinen handfesten Afghanen und meine Türken holen, die die Kerle hinauswarfen.

Später traf ich sie vor dem Hause und machte mit einem paar Silberschmieden, Vater und Sohn, die sehr schöne und billige Sachen herstellten, eine Verabredung auf drei Uhr nachmittags.

Auch ein Tribus von Bootleuten (handji) bot sich und ihr Boot mir an, prachtvolle, muskulöse Männer mit ihren sehr hübschen Frauen und Töchtern, die ebenfalls mitvermietet werden. Ich nahm ein kleines Boot, ohne weibliche Zugaben.

Srinagar erinnert dadurch an Venedig, daß man die zahlreichen Kanäle als Straßen benutzt. Ein Boot, das man auf 8, 14 Tage oder länger mietet, ist stets bereit, den fremden Herren zu fahren.

Nach meinem Besuch in der Residency fuhr ich zu den Silberschmieden, die ein stattliches Gebäude an einem der Kanäle bewohnten. Zu meinem Befremden erscholl laute Klage im Hause, und als man mir endlich öffnete, erfuhr ich mit Bestürzung, daß beide Männer, die ich am Morgen noch in guter Gesundheit gesehen hatte, inzwischen gestorben seien!

Es war Cholera in der Stadt und hundert Leute starben täglich an dieser grauenhaften Krankheit. Europäer werden kaum je davon berührt.

Wenn man sieht, wie die Kaschmiri-Mohammedaner das Kanalwasser zum Baden, Trinken, Gurgeln usw. benutzen, wo doch aller