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0054 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
Land and People in East Turkistan : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / Page 54 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000199
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Die Reise nach Kutscha

Erster Aufenthalt dort

Wie früher, reisten wir auch diesmal, um der Hitze zu entgehen, des Nachts, wobei nicht ausblieb, daß hier und da einer der Wagen in einen tiefen Graben fiel. Die erste Nacht war besonders reich an Unannehmlichkeiten. Es war stockfinster, und zweimal fiel ein Wagen um; wir kamen daher, obwohl wir Kaschghar um 1/25 nachmittags verlassen hatten, erst um 1/%4 am nächsten Morgen in der Station Yaman Yär ari, wo wir in einem erbärmlichen Rasthaus (dän) einige unruhige Stunden verbrachten. Mehrere Hengste die an den Krippen im Hofe befestigt waren, hatten sich losgemacht und lieferten sich unter lautem, boshaften Wiehern die erbittertsten Kämpfe, bis wir mit den Peitschen sie beruhigten und sie wieder fesseln ließen. Aber eine Anzahl Esel im Hof waren ebenfalls von Eifersucht gepackt worden und ihr schauderhafter Gesang ließ sich selbst durch tüchtige Prügel nicht besänftigen. Dadurch angelockt, erhoben eine Anzahl herumstreifender Hunde ein wütendes Gebell — kurz es war ein unerfreuliches Konzert, wie wir es indessen oft genug erdulden mußten. Zum Glück fehlten die Schakale, die mich in Indien durch ihr widerliches Geheul so oft fast zur Verzweiflung gebracht hatten.

Von Yaman Yar zogen v4 ir in vier Reisetagen oder vielmehr Nächten über Faizábad, Yangiabad und Lungku nach der neu entstandenen Siedelung Tschang-za, von dort über Ördäklik und Tungan Mazari nach Tüschürgä, von wo aus wir die kleine Festung Maralhaschi in einem Marsche erreichten. In Tüschürgä mußten wir im Freien lagern.

In Tungan Mazari sah ich kleine Mädchen Ball spielen und erwarb eines dieser schönen Spielzeuge. Man wickelt ein Käuel aus

Baumwollfaden, das dann mit dünnem Baumswollstoff benäht wird. Auf dem Stoff werden dann in einer besonderen Technik oft sehr geschmackvolle Stickereien angebracht.

Wir wurden vom Aksakal der britischen Untertanen, einem Muhammedaner aus Kaschmir, empfangen und in das Haus des

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