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0105 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
Land and People in East Turkistan : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / Page 105 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000199
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AUFENTHALT UND ARBEITEN IN KYZIL

alle nach unten gerichteten Buchten übereinander zu stehen kommen. Die nach oben ausladenden Buchten sind auf dem Oberrand mit je vier oder fünf senkrecht nach oben gerichteten kurzen Strichen verziert. Am Ansatz des aufsteigenden und des absteigenden Astes sind je zwei gekrümmte Zierstriche angebracht, die sich nach unten und nach der Seite richten. Die nach unten ausladenden Buchten tragen je 4-5 nach unten gerichtete Zierstriche, sie entbehren der seitlichen Ornamente.

Neun ebensolche Reihen einfacher Mäanderlinien laufen quer über den Deckel. Eine einzelne solche Linie umfaßt den senkrechten Deckelteil. Die Ausbuchtungen dieser Linien bilden also auf der Schachtel im ganzen zwanzig senkrecht übereinander geordnete Reihen von Feldern, in denen merkwürdig stilisierte, an die Tiere unserer Heraldik erinnernde Geschöpfe ihr Wesen treiben. In jeder der senkrechten Felderreihen erscheint ein Tierbild in regelmäßigem Turnus. Alle diese Malereien sind in zwei Farben ausgeführt, in Silbergrau und einem sehr matten weißlichen Rot.

Die Mäanderlinien mit ihren Buchten und Zierstrichen sind silbergrau gemalt und mit der rötlichen Farbe konturiert. Auch die Tiere sind in diesen zwei Farben gemalt, und zwar herrscht in der einen Bildreihe die mattrötliche, in der anderen die silbergraue Farbe vor. Die erste der senkrechten Reihe (auf der Abbildung ganz links vom Beschauer) besteht aus acht stilisierten Hirschgestalten ; sie sind mattrötlich gemalt, mit einigen silbergrauen Tupfen.

Die zweite Reihe zeigt eine abgekürzte Tiergestalt, eine Art Raumfüller in Gestalt etwa einer hakenartig gewundenen Schlange. Die Körperlinie ist silbergrau mit mattrötlichen Konturen.

Die dritte Reihe enthält Figuren von Löwen ; sie setzen sich zusammen aus einer s-förmigen silbergrauen Körperlinie und den mattrötlich gemalten Gliedern. Der Kopf mit dem aufgerissenen Rachen ist zurückgewandt, der Schweif erhoben und nach vorn über den Körper zurückgeschlagen, die Beine sind zum Sprung gekrümmt.

In der vierten Reihe erscheint ein schwer zu bestimmendes Geschöpf (rötlich, mit gewundener silbergrauer Körperlinie), es soll vielleicht eine Schlange sein. Dieser Typ kehrt in der sechsten Reihe wieder. Aber auch dort ist nur die Körperlinie mit einer rötlichen Umrandung zu erkennen. Die Tiergestalt der fünften Reihe ist auf dem Original am besten zu erkennen. Es ist die Darstellung eines geflügelten Löwen in Angriffstellung mit geöffnetem Rachen. An dieser Figur ist nur der Flügel, bei einigen

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