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0151 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
Land and People in East Turkistan : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / Page 151 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000199
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ARBEITEN IN ATSCHIGH-ILÄK

Nachdem ich den Schutt hatte entfernen lassen, fanden sich die Wände noch mit Malereien bedeckt.

In der Nische des Kultbildes war der Nimbus der (zerstörten) Buddhastatue erhalten. Dahinter erhob sich ein Baum. Im Nimbus waren auf rotem Grunde zahlreiche sitzende, schwarzgekleidete Buddhas mit blauen Aureolen dargestellt. Die Farben des Nimbus selbst waren weiß und erdbeerfarben. Ein Brahmane, sitzend, war an der Decke darüber aufgemalt.

Ähnliche Buddhas wie auf dem Nimbus, schmückten die Stirnwände.

Auf der Gewölbedecke die üblichen Reihen von Berglandschaften mit Wiedergeburtslegenden. Der Zenitstreifen war blau ; zu erkennen waren noch Sonne und Mond und Windgötter.

In die Nischen neben der Tür waren sitzende Buddhas hineingemalt. Die Seitenwände und die Gewölbe der Korridore waren mit einem Rautenmuster ausgemalt, blau, grün, und weiß.

In den Seitenkorridoren trugen die inneren Wände, die am Stupa, links und rechts je eine sitzende, schwarzgekleidete Buddhafigur mit Göttern und anbetenden Menschen ; auf den äußeren Korridorwänden waren je drei stehende Buddhas dargestellt mit anbetenden Menschen. Über den Eingängen Schirme.

Auf der Rückwand des hinteren Korridors standen sechs große Buddhas.

Alle diese Buddhafiguren waren in tiefschwarze Gewänder gekleidet. Ich glaube aber annehmen zu dürfen, daß die Kleider ursprünglich rotbraun waren : ein Stück Verputz mit Bemalung fand sich im Schutt einer anderen Höhle. Der obere, unbedeckte Teil war tiefschwarz, der untere Teil, der im Loeß gesteckt hatte, war rotbraun.

Im allgemeinen haben die alten Maler aber lichtbeständige Farben benutzt. Nur von einer anderen, veränderten Farbe weiß ich; in Bäzäklik-Murtuk sind die Gesichter von Stiftern oftmals schwarz, wo sie nicht bedeckt waren, aber weiß, wo sie verschüttet waren. Es scheint eine Bleifarbe zu sein, die sich oxydiert.

Das merkwürdigste Gemälde fand sich auf der Rückseite des Stupa, d. h. der inneren Seite des hinteren Korridors. Es war der Angriff von Maras Heer auf den Buddha. Die Gestalt des Buddha war leider zerstört, aber einige der angreifenden Teufel waren erhalten.

Oben links schwingt ein elefantenohriger Dämon einen linsenförmigen grünen Gegenstand mit beiden Händen gegen den Gott. Unter ihm dringt ein schwarzer Teufel gegen den Buddha vor.

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