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0174 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
Land and People in East Turkistan : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / Page 174 (Grayscale High Resolution Image)

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[Figure] Abb. 19. Vine of Kuqa, yellow on brown ground.Kutscha-Ranke, gelb auf braunem Grund

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doi: 10.20676/00000199
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RÜCKKEHR NACH KUTSCHA

Amban zu besuchen, hatte Sahib Ali Chan seinen Sohn zu dem Chinesen gesandt und ihm durch die Drohung, bei Sir G. Macartney Beschwerde zu führen, zur Freigabe der Wagen veranlaßt.

Von Kirisch aus wurden zunächst die Tempel von Atschigh Iläk besucht und die tauglichen Wandgemälde geborgen. Dann ging es nach Simsim, wo die Ausbeute erheblich größer war.

Endlich waren diese Arbeiten erledigt und wir kehrten, nachdem wir noch mehrmals hatten Wagen kommen lassen, nach Kutscha zurück, um von da aus Kum Tura zu besuchen.

Am 10. Oktober trafen wir dort ein. Es war gerade Markttag, und die Stadt war voll von Bauern aus den Ödlandsgütern.

Reich beschickt war besonders der Töpferwarenmarkt, wo wir schon 1906 einen großen Blumentopf mit abgewandelter, hellenistischer Ornamentik (Taf. 8) erworben hatten. Viele der Gefäße zeigten persische Formen, mit seltsam verwilderter Ornamentik (Taf. 8).

Sehr häufig trat ein hellenistisches Rankenwerk auf, das übrigens auch auf dem Rande des Kamins im Hause des Saut Imam von Kumtura eingestempelt ist (Taf. 6). Wir nannten dies Schmuckmotiv die Kutscharanke.

Ebenfalls sehr häufig fand sich das aus

der Antike in die sassanidische Kunst über-

nommene Perlenmedaillon. Wir erwarben

eine Anzahl tönerner Schalen, auf deren Boden und Innenseiten es in farbigen Glasuren eingebrannt war. Auch einige Ton-

Abb. 19.   Ranke, läm chen antiker Form wurden erworben.

braunem

gelb auf braunem Grund   p

Es wimmelte in der Stadt von Derwischen, die hier den Namen „diwänä" (= p. verrückt) führen. Es ist erstaunlich, wie beständig manche Dinge sind, mit welcher Lebenskraft einmal eingebürgerte Anschauungen in einem Volke wurzeln I

Diese üble Gesellschaft — viele von ihnen fröhnen allen Lastern, selbst den abstoßendsten! — bietet in Gewand und dem zum Betteln nötigen Gerät das äußerlich vollkommenste Gegenstück zu den buddhistischen Bettelmönchen der alten Zeit 1

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