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0187 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
Land and People in East Turkistan : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / Page 187 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000199
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AUFENTHALT IN KUM TURA

historische Bedeutung in den nunmehr 14 Jahren, daß sie verschlossen in unserm Keller geruht haben, allmählich etwas verblaßt. Als sie j ezt in Berlin in den letzten Monaten restauriert wurden, war ich durch ihren Reiz ganz verblüfft.

Wir können jetzt mit einigem Stolz sagen, daß das Museum für Völkerkunde echte Gemälde der T'angzeit besitzt.

Die Vorbereitungen zur Aufstellung habe ich getroffen.

In meiner großen Publikation (Spätantike V) habe ich das Alter des Tempels als 9. Jahrhundert( ?) angegeben. Ich möchte ausdrücklich erwähnen, daß dies das späteste Datum ist, das wahrscheinlich ist.

In derselben Schlucht auf den zugehauenen aber durch Wasser und Winderosen stark beschädigten Klippen am Eingang befinden sich die Reste einer Inschrift in chinesischen Charakteren und in türkischer Runenschrift.

Letztere Schrift ist von den Uiguren wenig benutzt worden, und ihr Vorkommen scheint mir ebenfalls vielmehr auf die Westtürken hinzuweisen.

Geht man weiter in die Schlucht hinein, so findet man in etwa 24-25 m Höhe, in einer wildzerrissenen Nische, einige Wohnhöhlen. In einer derselben fanden sich chinesische Sgrafitti und eine türkische „Runen"-Inschrift (beide unbedeutenden Inhalts) die meines Erachtens nicht jünger als spätestens 800 sein dürften.

Ich bin der Schlucht noch weiter gefolgt. Sie wird bald eng und nimmt einen immer wilderen Charakter an. Man sieht die Spuren der gewalttätigen Wassermassen, die zur Zeit der Schneeschmelze hier wüten; es ist ein trostloses Bild der Ode, der Zerstörung und der Melancholie. Aber auch hier fand sich, hoch über der Wasserlinie, eine winzige Wohnhöhle, die einst wohl einem ganz besonders asketischen Einsiedler die genügende Einsamkeit geboten haben mag. Mir wurde unbehaglich zu Mut bei dem Gedanken, in solcher Umgebung einsam das Leben hinzubringen!

Wie in Kyzil und in allen anderen Grabungsorten, mußten wir auch hier unser Holz für die Anfertigung der Kisten selbst importieren.

Einige Zimmerleute wurden angestellt, die ihre Arbeit ganz gut verrichteten.

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