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Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 | |
Land and People in East Turkistan : vol.1 |
AUFBRUCH NACH KASCHGHAR
haft verwünscht. Man hatte während der ganzen Zeit unserer Berührung mit russischen Beamten und Privaten den Eindruck eines gehässigen Übelwollens.
Eine rühmliche Ausnahme machte der neue Generalkonsul — (Herr Socoff war abberufen worden) — Fürst Meschschterskij, der stets durchaus korrekt und verbindlich war. Er erfreute sich allgemeiner Hochachtung.
Von den heimlich nach Ostturkistan eingeschmuggelten Truppen war ein Teil schon um die Mitte Januar nach Russisch-Turkistan abmarschiert ; wir sahen zuweilen noch einige jener deutschrussischen Soldaten, die wir auf der Einreise bewirtet hatten. Sie
waren höchst verbittert und klagten sehr, daß man sie nach diesem fernen Lande geführt habe; jetzt, sagten sie, sei keine Rede
mehr von der Eroberung Ostturkistans; es seien vielmehr Orders eingegangen, schleunigst die deutsche Grenze zu erreichen, wo große Mannöver abgehalten werden sollten. In kurzer Zeit war von allen russischen Truppen nur die übliche Konsulatswache übrig.
Ich hatte die Absicht, noch Samarkand und Buchara zu besuchen, und sprach darüber mit Sir G. Marcartney. Aber er
wollte nichts davon wissen. Mein Zustand sei immer noch recht
unbefriedigend, ich solle mich schleunigst nach Berlin begeben und dort mich guten Ärzten anvertrauen. Ich folgte diesem
freundschaftlichen Rat und habe Grund gehabt, mich später mit Dankbarkeit seiner zu erinnern. Die dysenterische Störung war ernsthafter Art und verlangte noch eine längere Behandlung nach meiner Heimkehr.
Als daher auch der zweite Transport unserer Ausbeute aus Kutscha und Maralbaschi glücklich abgerichtet war — ich wählte Eilgut-
beförderung — und wir uns in der äußerst rücksichtsvollen und wirksamen Pflege im englischen Konsulat genügend für die bevorstehende Reise über den Terek-Paß gekräftigt hatten, brachen wir Anfang März auf und erreichten Moskau ohne irgendwelche Abenteuer.
Die Falken hatte ich in offenen Käfigen verladen müssen. Um sie zu ernähren, hatte ich einen der Schaffner gewonnen, der sie
mit Fleisch versorgte. Als ich in Moskau die Käfige ins Hotel
bringen ließ, fanden sich in beiden viele Stückchen Zucker. Gutmütige Passagiere hatten die stolzen Vögel für Papageien gehalten.
Wir waren nicht wenig erstaunt, bei unserer Reise durch das Land überall Militär zu sehen. Wohin man schaute, sah man Uniformen und wo immer wir als Deutsche erkannt wurden, und
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