National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0209 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
Land and People in East Turkistan : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / Page 209 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000199
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

           
           
 

SCHLUSSWORT

nidischem Beispiel !) kennengelernt hatten, zwischen Peking und ihren Lagern und Hauptstädten in Osteuropa, einführten. Die

Wege wurden durch die blutige Strenge der Groß-Chane gesichert.

In kurzen Entfernungen wurden Poststationen angelegt und auf den gut gehaltenen Wegen rasten die Postreiter der Chane von

Station zu Station. Diese Etappenreiter sollen, kurze Strecken immer im schärfsten Galopp zurücklegend, ganz unglaubliche Entfernungen in den 24 Stunden überwunden haben. Mit anderen Worten, diese Einrichtung brachte China zum ersten Male in eine solche Nähe zu Europa, wie das nur seit der Eröffnung der sibirische Balin wieder das Fall gewesen ist.

Und während wir in unserem Museum für Völkerkunde zu Berlin diese Beziehungen studierten — Professor Grünwedels pfadfinderi-

scher Betätigung sei hier in Dankbarkeit gedacht! — fand der

schwedische Geologe Professor Gunnar Andersson, den ersten Forschungen eines gescheiten japanischen Gelehrten folgend, in ver-

schiedenen Gegenden Chinas merkwürdige Erzeugnisse der Töpferei, die diese entfernten Länder schon in der jüngeren Steinzeit als mit Westasien und Europa in enger Berührung stehend erscheinen lassen.

Prof. O. Franke, der Ordinarius für Sinologie an der Berliner Universität, hat in einem Vortrag auf dem Orientalistentage in Hamburg 1926 diese Beziehungen kurz und klar erörtert.

Ich bringe hier seinen Artikel, wie er in „Forschungen und Fortschritte", dem Korrespondenzblatt der Deutschen Wissen-

schaft und Technik, Berlin, 10. Nov. 1926 unter der Überschrift „Die prähistorischen Funde in Nord-China und die älteste chinesische Geschichte" erschienen ist :

In den Jahren 1895-1913 sind von dem japanischen Gelehrten „R. Torii in der südlichen Mandschurei und östlichen Mongolei

„reiche Lager von Steingeräten (Äxte, Messer, Ringe u. a.) gefunden

„worden, die sämtlich der jüngeren Steinzeit, also wohl dem 3. Jahr-„tausend v. Chr. angehören. Diese Funde haben dann in den

„Jahren 1921-1924 durch den schwedischen Geologen J. G.

„Andersson eine höchst bedeutungsvolle Ergänzung erfahren. Er „hat in der südlichen Mandschurei, in Honan und im äußersten

„Westen, in der Provinz Kansu, viele und reichhaltige Lager von „anderen Steinzeitgeräten ausgegraben. Es sind gleichfalls Äxte, Hellebarden u. ä., dann aber auch besonders eine Fülle von be-„malten Ton-Urnen und Scherben, die höchst merkwürdige und „in China sonst nicht nachweisbare Muster in Schwarz und Weiß „oder in Rot und Weiß zeigen. Diese Erzeugnisse einer bereits

       
         
         
         
         
         
         
         
         
         

i

       

159