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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0017 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 17 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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EINLEITUNG

auf die 103 zum Teil sehr schwer►;n Kisten aufgerechnet werden mußten).

Im Jahre 1912 wurde eine neue Expedition beschlossen. Geheimrat H. Lüders trat erfolgreich mit den russischen Gelehrten in Verbindung und verschaffte für die zu unternehmende vierte Expedition zollfreien Transport des Gepäcks durch Rußland.

Die Leitung der Expedition wurde mir übertragen, und da diese Reise außer der Oase von Kutscha besonders den von den Deutschen noch nicht besuchten Ruinenstädten im Süden der großen Wüste gelten sollte, wo Sir A. Stein viele seiner epochemachenden Erfolge errungen hatte, war es beabsichtigt, im Süden des Landes zu arbeiten. Diese Gegenden liegen z. T. in durchaus wasserlosen Distrikten, wo man am besten im Winter arbeitet, weil man dann das unentbehrliche Naß in Gestalt von Eisblöcken bequem, wenn auch nicht ohne Umstände, mit sich führen kann.

Die Ausreise sollte im Herbst 1912 stattfinden, aber die politi- schen Verhältnisse hatten sich geändert. In China war 1.911. die Revolution ausgebrochen, die zur Vertreibung der Mandschu und zur Errichtung der chinesischen Republik führen sollte, und unsere Zeitungen verbreiteten auf Grund russischer Nachrichten erschreckende Meldungen über die Zustände in Ostturkistan.

Es hat dort noch 1912 Tumulte gegeben, die sich seitens der chinesischen Bevölkerung, und zwar hauptsächlich der in den größeren Städten zahlreichen Strafverbannten, der Spieler, Diebe und anderen übel berüchtigten Gesindels gegen die Beamten der Mandschu-Dynastie richteten.

Die Russen wollten diese Wirrnisse benutzen, um Ostturkistan zur Abrundung ihrer asiatischen Besitzungen den Chinesen zu entreißen und an ihre Provinzen in Westturkistan anzugliedern. In Ostturkistan wächst nämlich ganz vortreffliche Baumwolle, und es lag den Russen sehr daran, diese Provinz zu erwerben, um im eigenen Lande ihren ganzen Baumwollbedarf decken zu können.

Zur Rechtfertigung ihres beabsichtigten Vorgehens füllten sie die russischen Zeitungen mit übertriebenen Berichten über die Unruhen und sandten Truppenkörper mit Maschinengewehren über den Terek-Paß nach Kaschghar angeblich zum Schutz der russischen Interessen, in Wirklichkeit aber, um einen Zusammenstoß mit dem sehr schlechten chinesischen Heer herbeizuführen und das ganze Land zu annektieren.

Das Deutsche Auswärtige Amt erbat in Peking Regierungspässe für mich und für Bartus, der mich wieder begleiten sollte. Diese Bitte wurde von den Chinesen abgeschlagen unter der Be-

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