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Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 | |
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1 |
EINLEITUNG
Artikel ist veröffentlicht unter dem Titel: „Wanderings in Chinese Turkestan", Band 1, Chinese Review, Nr. 3, July 1914 (vgl. übrigens hierzu auch das Buch „Through deserts and oases of Central Asia" von Miss Ella Sykes und Brigadier-General Sir Percy Sykes, London, Macmillan, 1920, pp. 294 ff.).
Von Bekannten, die ich unter den türkischen und afghanischen Kaufleuten in Kaschghar hatte, erfuhr ich noch folgende Einzelheiten, die ich, da ich ihre Richtigkeit nicht bezweifle, nicht verschweigen möchte. Nach diesen Angaben hatten die russischen Truppen sich an einer öden Strecke am von den Chinesen zu beschreitenden Wege verteilt und ihre Maschinengewehre aufgestellt. Nach endlosem Warten — es war schon spät am Tage — erhoben sich die ungeheuren Staubwolken, die in diesem trockenen Lande regelmäßig das Herannahen einer größeren Anzahl von Menschen oder Tieren verraten. Alles machte klar zum Gefecht!
Aber in dem Staubgewölke erkannte man bald die spitzen, turbanumwundenen Mützen von Afghanen. Es war eine starke
Abteilung der afghanischen Kaufleute Kaschghars. Hinter ihnen
kamen die chinesischen Milizregimenter den Schluß bildete ein Aufgebot der indischen Kaufleute aus Kaschghar und so löste sich
die Sache in Wohlgefallen auf. Wutschnaubend mußte der Kosakenoberst unverrichteter Dinge nach Kaschghar zurückkehren. Man hat über dieses Abenteuer viel gelacht!
Wie wir aus meinem Reisebericht sehen werden, haben die Russen nach diesen Vorkommnissen noch im April —Mai 1913 ihre
Streitkräfte in Ostturkistan verstärkt, ohne die Chinesen davon in Kenntnis zu setzen, oder sich im geringsten um deren spätere Proteste zu bekümmern.
Die Zurücknahme dieser Truppen (mit denen wir mehrfach in Berührung kamen) nach Europa, begann im Januar 1914, wo die
Russen ihre Anschläge auf Ostturkistan fallen ließen, um sich mit voller Kraft den Vorbereitungen für den Weltkrieg widmen zu können.
1. Die afghanischen Kaufleute in Chinesisch-Turkistan sind m. W. entweder Untertanen des Ämir von Afghanistan und stammen meist aus den Tälern Badschaur und Swat — einige Tadschik (parsiwan) aus Kabul traf ich 1906 in Chotän — oder es sind „Pathan" (in Indien ansässige Afghanen), besonders aus Multan im Pandsch-äb.
Den Schutz aller Afghanen in Ostturkestan hat der britische Generalkonsul in Kaschghar zu besorgen. Ein Angriff auf afghanische Untertanen und auf Hindus ausBritisch-Indien hätte die Russen natürlich in Schwierigkeiten mit Afghanistan und mit England verwickelt, was sie unbedingt vermeiden mußten. Auffallenderweise scheinen die Pathan aus Multan z. T. Schiiten zu sein.
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