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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0035 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 35 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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DIE REISE NACH KASCHGHAR

oft Schritt gehen. So kamen wir erst nach geraumer Zeit zum vorgesehenen Rastort und natürlich waren wir beide, Bartus und ich, ziemlich steif von dem langen Ritt auf den harten TurkiSättelni. Der Rastort war ein kleiner, flacher steiniger Hügel; hier wurden die Kisten, die zum Schutz gegen den Regen sämtlich in dicke Filze eingenäht waren, so aufgebaut, daß sie ein an einer Seite offenes Rechteck bildeten. Eine starke Zeltstange in der Mitte des so geschaffenen Raumes erlaubte seine Überdachung mit wasserdichtem Stoff in dem zur Abwehr von Regenschauern nötigen Gefälle.

Die offene Seite, die immer so orientiert wurde, daß kein Wind dort hineinblasen konnte, wurde ebenfalls mit großen wasserdichten Planen geschlossen, und so hatte man einen ziemlich behaglichen Raum. Freilich litt man zuweilen etwas unter dem Rauch des Feuers, dessen man zur Tee- und Speisenbereitung, wie auch zur Erwärmung, nicht entraten konnte.

Wir hatten ein paar der großen kirgisischen Eisenkessel mitgenommen und darin wurde, bei gutem Wetter, der berühmte landesübliche palao (in Hammelfett gedämpfter Reis) hergestellt — bei schlechtem Wetter begnügten wir uns mit einer kräftigen Erbswurstsuppe. Brot und Tee wurde an jedem Rastort dargeboten.

Komisch war, daß die muhammedanischen Pferdejungen — alles kräftige, frische junge Burschen, beim Genuß der Erbswurstsuppe zunächst etwas scheuten, als sie der kleinen Stückchen Speck darin gewahr wurden.

Der Abscheu vor dem Schwein ist so ziemlich alles, was ihnen von ihrer Religion begreiflich ist, und sie würden unter keinen

Umständen Schweinefleisch genießen. Aber sie waren alle mit Engländern gereist und hatten bei diesen Frühstücksspeck in Büchsen, bacon, auf Türkisch „békin", mit oder ohne Verdacht

der schweren zweirädrigen landesüblichen Karren dort auf dem zu einem Sumpf gewordenen Marktplatz im Schlamm versank und mehrere der Insassen, Frauen und Kinder, ums Leben kamen, ehe Hilfe herbeigeschaft werden konnte.

Der Zustand der Straßen war so unerträglich, daß die Einwohner, da der Staat nichts tun wollte, dem Landrat das Angebot machten, wenigstens den Marktplatz und die Hauptstraße aus eigenen Mitteln pflastern zu lassen. Den dazu nötigen Betrag von R. 7 0 0 000 hatten die Kaufleute unter sich zusammengebracht, mit einer sehr hübschen Provision für den Landrat.

Der wollte aber sehr viel mehr haben ; er stellte unerfüllbare Forderungen, an seiner Gier scheiterte der ganze Plan.

1 Englische Sättel sind für diese Reisen ungeeignet, sie verursachen Druck

stellen. Der türkische Sattel ist hart, schont aber das Pferd.

2   v. Le Coq, Turfan II.

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