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0044 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 44 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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AUFENTHALT IN KASCHGHAR

der General-Konsul geworden. Auch die große ummauerte schwedische Mission machte einen sehr stattlichen Eindruck. Wenn man in die äußerst einfachen, aber sehr geschmackvoll eingerichteten und stets peinlich sauber gehaltenen Häuschen der Missionare eintrat, empfand man sehr stark den Zauber, den die Kultur Schwedens auf jeden ausübt, der mit ihr in Berührung kommt.

Der Architekt der schwedischen Mission und des britischen Konsulargebäudes, der schwedische Missionär L. E. Högberg, war ein ungemein sympathischer, ruhiger Mann, der trotz seiner Größe von ungefähr 2 m etwas kindlich Reines hatte. Seine Frau war die Tochter eines schwedischen Admirals.

Unter der Leitung der Högbergs, und mit der Hilfe meines alten Freundes, des Missionsarztes Gösta Raquette, eines anderen Nordlandsriesen, wurde die Mission ein Kulturzentrum für Kaschghar ; sie verbreitete durch Unterricht und Beispiel eine höhere Gesittung unter dem niederen Volk.

Wie ich hörte, haben sie auch eine Buchdruckerei eingerichtet. Wenn dem so ist, wäre es die einzige in dem ganzen ungeheueren Lande, da alle ähnlichen muhammedanischen Anstalten, von den Chinesen nicht begünstigt, eingegangen sind.

Högbergs verkehrten viel im britischen Konsulat, wo öfter europäischer und amerikanischer Besuch, selbst von Damen, anzutreffen war. Einmal neckte eine Dame Herrn Högberg; sie fragte nämlich: „o Herr Högberg! Sagen Sie mir doch, warum steigen die Türken so oft auf die Dächer und rufen „Hallo, Herr Högberg! Hallo, Herr Högberg!?" Es entstand ein großes Gelächter, in das Högberg humorvoll mit einstimmte : diese Deutung des muhammedanischen Rufes zum Gebet — in der dortigen schlechten Aussprache „Allahn äkbär ! Allaho äkbär !" wirkte unwiderstehlich komisch!

Auch die Russen hatten ihr nahe am Nordtore (Yárbágh Därwáza) gelegenes Konsulat sehr vergrößert, was schon wegen der zahlreichen Truppen' nötig geworden war. (Taf. 1.)

Generalkonsul war damals Herr Socoff, den wir schon im Jahre 1905 als Konsul in Tschugutschak im Tarbagatai (Dzungarei) kennen gelernt hatten.

Wir besuchten ihn alsbald und wurden festlich bewirtet. Socoff wurde später durch einen neuen Generalkonsul ersetzt, den

1 Diese Truppen waren ohne die Erlaubnis der chinesischen Regierung nach Ostturkistan gebracht worden. Ich habe vernommen, daß man die Rücksicht gegen die Chinesen soweit unbeachtet gelassen hat, daß man ihnen nicht einmal die Ankunft der Mannschaften anzuzeigen für nötig fand.

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