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0122 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 122 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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AUFENTHALT IN KUTSCHA

Jeden Tag brachte ich mein Anliegen vor ; endlich, an einem Tage da die Wirtsleute nicht da waren, willigte sie ein und wurde photographiert (Taf. 21).

Nach einigen Tagen — das Fest hatte inzwischen stattgefunden und ich war mit den Honorationen bekannter geworden — änderte sich die Sachlage, und die Bauernfrauen kamen eine nach der andern.

Jede wollte photographiert werden; d. h. jede wollte einen Taler ein buntes Kopftuch und einen gerahmten Abzug haben, und ich war nur zu zufrieden, diese schwer zu beschaffenden Bilder meiner Sammlung einzuverleiben.

Jeder, der Turkistan bereist hat, erwähnt sein Erstaunen über die europäisch anmutenden Volkstypen, die er häufig trifft.

Jch glaube, drei Haupttypen bemerkt zuhaben, von denen ich einen den europäischen, den anderen den persischen und den dritten den ostasiatischen nennen will. Letzterer ist der gewöhnlichere im Osten, die beiden anderen nehmen an Zahl zu, je mehr man nach Westen gelangt. Die Mischlinge sind in der Mehrheit.

Auffallend ist bei vielen der Frauen die auffallend fettige Haut des Gesichts ; sie ist gröber als die des Körpers und enthält zahlreiche Fettdrüsen, die, wenn verstopft, häßliche Knötchen bilden. Diese grobe Haut zieht sich häufig auch über die Lippen, die oft eine Anzahl von außen nach innen verlaufender Spalten aufweisen. Die Augen sind bei beiden Geschlechtern prachtvoll; bei den Frauen oft von unvergleichlichem Glanz. Die Farbe ist meist dunkel bis hellbraun, graue, blaue, selbst grüne Augen kommen zuweilen vor und sind dann meist mit blondem, braunem und rotem Haar verbunden.

Das Haar ist in den meisten Fällen schwarz, grob und schlicht. Welliges oder gelocktes Haar, weich und fein, kommt zuweilen vor.

Die meisten der von mir photographierten Bäuerinnen waren hoch gewachsene stattliche Frauen, besonders die als große Schönheit betrachtete Gülschadä Chan (= Prinzessin Rosenfreudig) (Taf. 22), und die beiden Schwestern Haschira Chan und Irada Chan (Taf. 22), die alle drei dem Typ, den ich europäisch nennen möchte, angehören.

Sehr groß und stark war auch die Vertreterin des ostasiatisch en Typs Hafizä Chan (Taf. 21), die eine fabelhafte Mähne blauschwarzen, groben, aber schönen Haares besaß. Leider fürchtete sie sich bei der Aufnahme, so daß sie mürrisch aussieht. Sie war aber eine lustige Person.

Klein war unsere Milchfrau Chalpa Chan. Ihr Gesicht zeigt einen Typ, der mir sonst nicht vorgekommen ist. Ihr Haar war fein und weich, aber glatt (Taf. 21).

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