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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0152 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 152 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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ARBEITEN IN ATSCHIGH-ILÄK

Oben rechts tobt ein böser Geist mit schlangenumwundenem Kopf. Unter ihm steht Mara, ein großes, grades zweihändiges Schwert ziehend, neben ihm ein Löwe mit kleiner blauer Mähne, aus dessen Rachen eine Lanze gegen den Buddha fährt. Rechts davon steht eine Tochter des Mara und unter ihr ein schweinsköpfiger Teufel.

Ich habe später mit Bartus diese Siedelung besucht und die wichtigsten Bilder herausschneiden lassen. Sie waren aber schwer zu bergen.

Das Vorkommen der stehenden Buddhas an der Hinterwand ist auffällig. Solche Reihen kommen hauptsächlich in Bäzäklik vor, wo es Darbietungsszenen sind. Wir haben es hier vielleicht mit einer Übergangsstufe zu den Turfaner Kunstübungen zu tun. Ich möchte das Datum dieser Bilder später ansetzen als das der meisten Bilder aus Kyzil und später als das der — im Verhältnis zu Kyzil — oft etwas jüngeren Bilder von Kum Tura ; sagen wir 9. Jahrhundert.

Im südlichen Ende der Schlucht war noch ein rechteckiger gewölbter Raum in den Fels geschnitten. Er war leer mit unbemalten Wänden, aber ich fand hier einige Manuskripte in indischer Schrift.

Wenn man die kleinen Kuppen auf dem rechten Bachufer, in denen diese Tempel sich befinden, überschreitet, so kommt man zu einem anderen, ebenfalls aus solchen Kuppen bestehenden Höhenzug.

Hier waren Wohnhöhlen in den Stein geschnitten, in denen man ganz behaglich leben konnte ; sie hatten Kamine, und einen Raum erkannte man durch das Vorhandensein eines Herdes als Küche.

Hier wurden Gegenstände des täglichen Gebrauchs gefunden, derbe Nadeln, Pfrieme, eine Schere, Besen aus den Ähren einer großen Panicumart, wie sie heute noch gemacht werden, u. dgl.

Unklar blieb mir der Zweck einer merkwürdigen Höhle. Sie lief, etwa 11 m lang und 2,50 m breit, von Osten nach Westen durch den Gipfel einer der Kuppen. Die Decke war in Form eines Hufeisens gewölbt ; an den Seiten lief ein, meist zerstörter, bankartiger Sockel. Der Raum war an beiden Seiten offen und gestattete nach Westen einen Blick in die bizarre Kuppenlandschaft, nach Osten eine weite Aussicht in die Wüste und das jenseits eines breiten Streifens unbewässerten Landes beginnende grünende Kulturland.

Mich erinnert dieser Raum am meisten an das Refektorium eines mittelalterlichen Klosters.

Übrigens ist ein ähnlicher Raum in eine benachbarte Kuppe gehauen : hier ist aber die Ostseite verschlossen.

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