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0156 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 156 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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GRABUNGEN IN SIM-SIM

sind nach Norden orientiert. Einige dieser Felsentempel sind mit den merkwürdigen iranischen „Laternen"-Decken— Nachbildungen einer heute noch angewendeten Holzkonstruktion — versehen.

Im Norden wird das Tal begrenzt durch das Massiv des Gebirges, und hier finden sich eine Reihe von kleineren und größeren Tempeln.

Der Rest eines ungeheueren Stupa liegt ungefähr in der Mitte des Nordabhangs, aber schon im sumpfigen Gelände. Auch in dem ziemlich engen Zugang im Süden des Tales sind sowohl auf der Ost- wie auf der Westseite Reste von Tempeln.

Diese z. T. sehr alte Siedlung trägt bei den modernen türkischen Bewohnern den Namen Sim-sim, was Sesam bedeutet. Vielleicht nennt man es so in Erinnerung an die bekannte Erzählung aus 1001 Nacht", Ali Baba und die vierzig Räuber.

Die Gruppe kleiner Kuppen im Südwesten birgt einen besonders merkwürdigen Tempel (Taf. 23). Es ist der Tempel ganz zur Linken auf der Photographie.

Er war sehr stark zerstört, und die Malereien waren fast gänzlich erloschen ; sie stellten in der Hauptsache Buddhas mit Begleitfiguren

dar. Eigentümliche Rauten- und Scheibenmuster schmückten Architekturteile in den Korridoren, deren Eingänge mit sonderbaren, abgesetzten Bögen (Taf. 24) versehen waren.

Der Stupa war mit vier Nischen versehen ; die eine, auf der Rückwand der Cella, war für das Kultbild bestimmt; dessen Nimbus,

mit Mandorla, noch erhalten war. Die kleineren Nischen in den Seitengängen und an der Wand im hinteren Korridor waren mit einer Art Mäanderornament verziert : nur waren die unteren Schleifen des Ornaments gerundet, nicht eckig.

Der untere Teil der Stupa war profiliert ; obwohl die Gliederung der verschiedenen Leisten usw. stark zerstoßen war, blieb dem Beschauer doch ein gefälliger Eindruck.

In der kleinen östlichen Bachschlucht liegen zwei Tempel, von denen der obere unbedeutend war, der untere aber barg eine Kuppel

mit gut erhaltenen Buddhabildern, die Bartus später herausschnitt und die in diesem Winter im Museum zur Aufstellung hergerichtet worden ist. Auch sie wird im eigenen Raum, nach Art der Aufstellung der „Pfauenhöhle" (Taf. 1.7) ausgestellt werden.

Die Kuppel erhebt sich auf einer Anzahl von Simsen, die nach Art des Balkenwerks einer „Laternen"decke ansteigend, mit chinesischen Dekorationen (Blumenfriese und geometrische Elemente mit Blumen verziert) auf das geschmackvollste bemalt sind. In den Ecken, die, von unten gesehen, Dreiecke bilden, sind halbe Figuren von Weltenhütern dargestellt, die, gewissermaßen aus

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