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0169 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
Land and People in East Turkistan : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / Page 169 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000199
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RÜCKKEHR NACH KUTSCHA

G. Macartney angewiesen, der mit seiner gewöhnlichen, weitgehenden Liebenswürdigkeit mir auch diesen Dienst erwies. Ja, ich durfte diese 74 Kisten in dem Magazin des Konsulats einlagern lassen, wo ich sie behüteter wußte als bei der russischen Gesellschaft.

Ein Kontrakt wurde nicht aufgesetzt ; die Leute bekamen ihre Anzahlung und die Weisung, die Kisten im Konsulat abzugeben. Die „Franken", wozu alle Europäer (außer den Russen) gerechnet werden, stehen in einem schönen Ruf äußerster Zuverlässigkeit.

Da ein Wagen 10 Kisten aufnimmt, hätte ich nicht weniger als 7 benötigt, was 490 sär gekostet hätte. Die Kamele besorgten mir den Transport für 190 sär. Das „iltipät" wäre in beiden Fällen dasselbe geblieben.

Am 19. September fuhr ich mit einem Holperwagen — ich fühlte mich zu schlecht zum Reiten — nachts in schweren Pelzen über denselben Weg, auf dem ich die Krankheit bekommen hatte. Ich traf am Morgen in Kyzil ein, wo mir der Schulze die Geschichte des Attentats auf Bartus erzählte. Ich fuhr dann zu den ming öi, wo ich Bartus, ebenfalls ziemlich elend, antraf und weiteres darüber erfuhr.

Zu ihrem Glück waren die Halunken weit fort.

Am anderen Tage kamen die Kamele, es wurde aufgeladen, und die Karawane wurde abgerichtet.

Noch einmal durchstreifte ich mit Bartus das wunderbare Tal, wo wir beide so viel erlebt hatten. Dann nahmen wir Abschied von den guten Leuten in Kyzil und ritten selbander nach Kutscha, in Isa Chans palazzo.

Jetzt begab ich mit mit Bartus nach Kum Aryk, wo die schon erwähnten Bilder herausgeschnitten und die übrigen Fundstücke verpackt wurden. Die nötigen Kisten hatten wir mitgebracht.

Nach dieser Arbeit ritten wir nach Su-baschi-längär, um die bis dahin schwer zugängliche Oststadt zu besuchen und in der Weststadt noch einige Untersuchungen anzustellen. Die großen Gebäude der Oststadt machten, von der Nähe gesehen, einen noch gewaltigeren Eindruck. Aber wie in der Weststadt, war auch hier das Gelände durch die Einwirkungen der Schneeschmelze so fest verbacken, daß wir die Grabungen bald aufgaben.

Wir ritten also nach Kutscha zurück, wo Isa Chan uns voller Freude empfing; er war soeben durch eine seiner drei Frauen Vater eines Knabens geworden und bat mich um eine große Gunst, nämlich um die leihweise Hergabe meiner Mauserbüchse ! Verwundert fragte ich ihn, was er denn erlegen wolle — er war kein Jäger —

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