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0177 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 177 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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Aufenthalt in Kum Tura

Besuch der Chinesen

(nach „Túrán", 1918)

Bei dem Imam Säbit hatten wir früher (1.906) die freundlichste

Aufnahme gefunden, und auch jetzt wurden wir von ihm aufgefordert, wieder bei ihm zu wohnen. Als im November der Wasser-

stand des Flusses genügend abgenommen hatte, um die oberhalb des Dörfchens gelegene Höhlenanlage von Ming-öi ungefährdet erreichen zu können, begaben wir uns daher nach Kum Tura und wohnten in dem schönen Hause des Imam (Taf. 5).

Wenige Tage vor unserer Ankunft dort war aber der chinesische Gouverneur von Kutscha bei dem Imam zu Gast gewesen, und zu

unserem Erstaunen fanden wir nun einen ganz veränderten,

mürrischem Empfang. Als wir Lebensmittel kaufen und Arbeiter anwerben wollten, entstanden Schwierigkeiten. Wir erhielten nur

sechs Mann, mit denen ich in der von der Tempelanlage stromabwärts

gelegenen Festung Hasar eine kleine Grabung unternahm (Taf. 29). Auch die Hauptanlage auf den in den Muzart hineinragenden Klippen besuchte ich, vermaß die Steinkerne der (zerstörten)

Buddhafiguren und machte Abklatsche der in Brähmischrift in den Fels gehauenen Inschriften.

Die Steinkerne waren früher mit einer plastischen Masse, wahrscheinlich Stuck, überzogen, ein Verfahren das wir aus Bamian in Bactrien kennen, wo die riesigen Buddhastatuen ebenfalls aus einem Steinkern mit Stucküberzug bestehen (Taf. 29).

Alsbald aber liefen uns diese Leute davon, und da das Benehmen unseres Wirtes immer unfreundlicher wurde, siedelten wir kurzer-

hand in die Tempelanlage über, wo wir in den Grotten warme Quar-

tiere fanden. Einer unserer Leute wurde nach Kirisch gesandt, um etwa 20 der fleißigen Bauern von dort herbeizuholen. Der

Steuereinnehmer eines benachbareten Dorfes wurde durch Geschenke zur Lieferung von Lebensmitteln, Fuhrwerk, Packmaterial usw. gewonnen.

Die Kirischleute trafen bald ein. Sie hatten einen kurzen Weg über die Berge genommen und glücklicherweise Kutscha gar nicht berührt.

So wurde einige Zeit erfolgreich gearbeitet. Eines Morgens aber, als ich mit Herrn Bartus früh zur Arbeit ritt, galoppierten

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