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0195 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 195 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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ABREISE NACH MARALBASCHI

crémefarbiger Grundierung überzogen und darauf die Farben, und das Goldblatt aufgetragen. Reste von letzterem und von leuchtendem Rot, Blau, Grün und Gelb konnten festgestellt werden. Wir dürfen annehmen, daß, nach griechischer Art, auch die Schieferplastiken der bactrischen Klöster in derselben Weise bemalt und vergoldet gewesen sind. Im rauhen Klima Afghanistans konnten sich die Farben aber nicht halten.

Ganz ungeheuere Massen von Schutt erfüllten den Raum, Luftziegel wurden nur in geringer Zahl und dann in der Nähe der Mauern gefunden. Dieser Bau muß daher — und dasselbe gilt für den Tempel mit den Statuen — ein Holzdach gehabt haben.

Eine ungemein mächtige Aschenschicht bedeckte den aus geglättetem Gips hergestellten Fußboden in beiden Fällen. Über die Art der Holzbedachung wissen wir nichts. Es kann ein Pultdach, ein hellenistisches Giebeldach, oder das iranische „Laternen"-dach gewesen sein. Bei diesem Tempel wurden chinesische Münzen der späteren Han-Dynastie gefunden (2. Jhrh. n. Chr.).

Auch ein bronzenes Räuchergefäß (Taf. 48) wurde gefunden. Die Form geht auf ein ägyptisches Vorbild zurück, lebt aber noch heute in China und Japan.

Andere, vasenartige Räuchergefäße aus gebranntem Ton wurden auf der Ostklippe der Anlage gefunden.

Diese ist erheblich ausgedehnter; sie besteht aus einer höher gelegenen südlichen (oberen) Gruppe und einigen furchtbar zerstörten Tempeln auf einem etwas niedrigeren, nach Norden zu gelegenen Niveau. Unsere Arbeiten beschränkten sich in der Hauptsache auf die südliche Gruppe, die untere war durch eine ungeheure Feuersbrunst zerstört worden, und Probegrabungen ergaben nur Brandschutt. Die Zerstörung dürfte mutmaßlich in früherer Zeit, etwa dem 5. Jahrhundert, stattgefunden haben.

In der Uigurenzeit — nach dem B. Jahrhundert — scheint der heilige Ort von neuem dem Kult gewidmet worden zu sein, und ganz im Süden fand sich die Ruine eines kleinen Tempels mit Malereien, die an die Stilarten von Turfan erinnerten.

Die obere Tempelgruppe besteht in der Hauptsache aus zwei ziemlich großen Räumen, deren Mauern sich im Süden an eine Boden-

erhebung anlehnen. Auf dieser, künstlich planierten Erhebung stand das Hauptheiligtum mit einer selbst trotz furchtbarer Zerstörung merkwürdigen Sockelanlage.

Dieser Tempel ist nach Westen, die zwei anderen großen Räume nach Norden geöffnet. Zu den beiden letzteren führt je eineTreppe unmittelbar in die zugehörige Halle, vor der Westseite des Hau pt-

10 -v. Le Coq, Turfan II.

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