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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0206 Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1
東トルキスタンの土地と人々 : vol.1
Von Land und Leuten in Ostturkistan : vol.1 / 206 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000199
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SCHLUSSWORT

Die hier geprägten Münzen sind oftmals von äußerster Vollkommenheit und stehen den in Attika oder in Italien geprägten in keiner Weise nach.

In späterer Zeit unterlagen diese Griechen dem oben geschilderten Einbruch der aus Mittelasien kommenden Saken und Tocharer. Auch diese unterwarfen sich der hellenistischen Kultur, die sie vorfanden und nahmen den von den Indogriechen wahrscheinlich etwa im zweiten Jahrhundert angenommenen buddhistischen Glauben ihrerseits an. Sie kamen aber in fortwährende Berührung mit den Parthern und später den Sassaniden, so daß wir diese Gegenden, Ostiran und Nordwestindien, als einen großen Mischkessel für mittelasiatische und hellenistische Kulturelemente betrachten müssen.

Durch die ungeheure Propaganda, die der Buddhismus trieb, wurden Missionare sowohl nach Westen als nach Osten entsandt. Der Westen widerstand. Man wird annehmen dürfen, daß nur Buchara, Samarkand, Merw und vielleicht noch Herat, den Buddhismus günstig aufgenommen haben.

Weiter nach Westen traf er auf andere Glaubensformen, die ihn abzuwehren wußten. Es ist wohl möglich, daß die Schilderungen der Schlachten, die im Königsbuch des Firdusi als zwischen Iraniern und Türken statthabend besungen werden, eine Erinnerung sind an die Kämpfe, die sich damals zwischen iranischen Zoroastriern und iranischen Buddhisten vollzogen haben.

Nach Osten hingegen hatten die buddhistischen Missionare einen ungeheuren Erfolg. Trotz der unglaublich schwierigen Verbindungen, welche über den Pamir und später über die Karakorumketten Turkistan erreichen, wurden diese Straßen, die schon seit längerer Zeit den Chinesen als Wege für die Beförderung ihres Hauptproduktes, der Seide, galten, nunmehr von den Missionaren des Buddhatums besucht. Die Bevölkerung Ostturkistans war damals noch nicht türkisch, sondern am Südrand saßen Inder, am Westrand der Wüste iranische Saken, am Nordwestrand iranische Soghdier, von Kutscha bis Turfan aber jenes blauäugige Volk europäisch-indogermanischer Zunge, die Tocharer. Alle diese Völkerschaften nahmen den Buddhismus mit großer Begeisterung an und mit ihm jene griechisch-buddhistische Kunst, welche unter der mischblütigen hellenistischen Bevölkerung des Pandsch-áb, besonders der Landschaft Gandhära-(Umgebung von Peschauer und Kábúl) entstanden war.

Auf die Auswirkungen der buddhistischen Propaganda auf die Kunst des Ostens werden wir später eingehen. Einstweilen kehren wir zurück zu den Kulturströmungen.

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