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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0017 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 17 ページ(白黒高解像度画像)

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[Figure] Fig. 10. no captionno caption

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doi: 10.20676/00000191
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Ming-ái bei Qumtura, H. 15 der r. Schlucht.

II

Bemalung der Höhle. Die Malerei ist etwas derb und in grellen Farben, aber inhaltlich merkwürdig.

Die Nischen der Seitenw., deren Kultbilder, wie erwähnt, zerstört sind, sind mit stilistischen Landschaftsmustern bemalt. Auf jeder Seite sind elf Reihen Berge übereinander gereiht, in jedem Tal zwischen den Bergen ein kleiner See; so daß je eine zweite Bergreihe die Lücke der unten stehenden füllt, neben den Seen abwechselnd vier und fünf stilisierte Bäume. Von unten an haben die Berge die folgenden Farben: hellgrün schattiert, voll schwarz-braun, grau schattiert, braun schattiert, hellblau schattiert. Oben im Bogen treffen die Gipfel der Bäume aufeinander, der Fond dazwischen ist hellblau. Ganz unten in Nische R. finden sich deutliche Abbildungen von Pfauen. Fig. 4, 5.

Auf den übrigen Teilen der Seitenw. R. und L. von den Nischen (jede dieser Wände ist etwa 97 cm breit), sowie auf dem Rest der erhaltenen Türwand R. waren große predigende Buddhas, welche sehr zerstört sind, gemalt. Aber die Zerstörung zeigt, daß als Anlage der Malerei mit äußerst sicheren Strichen die Konturen der Buddhafiguren in den Verputz eingekratzt gewesen sind.

Neben der Nische der Hinterw. waren unten, und zwar R. von der jetzt zerstörten Figur, áuf dem nur 42 cm breiten Teil der Wand zwischen Nische und Seitengangtür ein Mann mit Bügelharfe gemalt, L. von der Figur ein Götterpaar, offenbar Indra und Indrânt, während der Mann mit der Harfe als Gandharva Panca§ikha zu benennen ist. Sonst scheinen noch fliegende Gottheiten die Nische umgeben zu haben.

Die Nische oben L. von der Hauptnische war mit einem merkwürdig stilisierten hellblauen Rahmen, aus dem hellgraue Spitzen hervorragten, umgeben; darüber war ein Schirm und daneben Adoranten auf schwarzem Fond, der mit Blumen bemalt war. Eine besser erhaltene graziöse Figur auf schwarzem Fond (des Adoranten Fig. 6, R.) hatte weiße, rot konturierte Robe, die Haare hellblau. Über dem Ganzen lief ein dunkelockerroter Bortenstreif hin, mit einem geschmackvollen Rankenornament von hellgrünen Ranken mit hellblauen Blumen mit weißpunktierter Staubgefäßen auf grauer Scheibe.

Plafond-Gemälde. Die runde Öffnung, über welche die Kuppel sich erhob, ist mit einem breiten, wenig ornamentierten Ring umgeben, die Ecken hat der Maler mit Wasser und Seetieren ausgefüllt. Riesige Titanen, bärtig, mit Spitzohren, tauchen aus den Ecken auf und halten den Reif der Kuppel. Daneben sieht man Enten, braunrote Fischchen, eine Schildkröte (?) und einen Nâga mit menschlichem Vorderleib, Schlangenunterleib und Aureole um den Kopf. Leider ist diese Figur in der Mitte stark beschädigt. Dazwischen schwimmen Edelsteine und Schnecken. Soweit sich erkennen läßt, waren alle vier Ecken mit kleinen Varianten identisch, Fig. 7.

Die Kuppel war mit einem Blumenblattornament geschmückt, vergleichbar den Schuppen von Tannenzapfen. In den Schuppen lagen aber Lotusblumenblätter als Motiv vor; Fig. B.

Bemalung der Gänge. Die Bilder in den Gängen, welche auf den Außenw. die Stifterfamilie und auf den Innenw. einige Gottheiten dargestellt haben, bilden den merkwürdigsten Teil der Höhle. Leider sind viele Figuren ganz zerstört, andere schwer beschädigt — und da ich für die Göttinnen sonst keine Parallelen gefunden habe — auch nicht durch Vergleich mit einer in den Darstellungen verwandten Höhle zu ergänzen. Die vorliegende Höhle hat nur ein einigermaßen verwandtes Gegenstück in Oyzyl, wir werden dort darauf zurückkommen. Der Streifen, welcher die Figuren enthält, ist rings herum im Gange etwa 95 cm hoch; über den Figuren läuft ein Ornamentstreifen herum und da, wo die gerade Wand in die Wölbung übergeht, bilden rautenförmige bunte Ornamente, welche Berge darstellen, die Dekoration des Plafonds der Gänge; Fig. 9 r).

Die Figuren (je etw. I m h.) sind, soweit sie erhalten sind, die folgenden.   Bei a, a, a

drei Göttinnen nach dem Ausgang zugewendet.   Da das Eck der Rückw. der Cella zerstört

ist, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob nicht vor der ersten Figur noch etwas

abgebildet war.   Der Umstand, daß die Figuren nach vorn gewendet sind, legt die Ver-

mutung nahe,   daß die Figuren als zum Parivâra der auf dem Pfeiler dargestellten

Szene vor der Indra§ailaguhâ gehören:   der ganze Mittelpfeiler wäre dann als Berg

aufgefaßt, zu dem von allen Seiten niedrige Gottheiten und Adoranten herankommen.

a

 

'

a"

 

Pfei/er

Fig. 10.

Diese Auffassung wird gestützt durch die Tatsache, daß die Gewölbegänge mit stilisierten Bergen verziert sind, Fig. Io.

Am besten erhalten ist die vorderste Göttin. Sie trägt einen sehr komplizierten Kopfputz, ist voll bekleidet, und hält in der R. eine stilisierte Blume von sehr grotesker Form, aus der man leicht erkennt, daß sie aus dem antiken Cornu copiae entstanden ist; Fig. i i.

r) Farben von Fig. 9: Bergreihe unten: dunkelgrün, weiß, weißgrau, weiß mit hellgrauer Zeichn.; hochrot; mittlere: fehlt, grün, weiß mit hellblauer Zeichn., hochrot; oberste: dunkelgrün, weiß. Im Streif. r abwechselnd dunkelgrünes und hellblaues Blattornament, die darunter hervortretenden Bandattrapen sind weiß mit Zinnoberrot; in Streif. 2 der Fond abwechselnd hellblau und gelb, die sparrenförmig gestellten Blätter weiß.