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0049 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 49 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000191
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Ming-Öi b. Qyzyl. Stilarten, dargestellte Stoffe. — Kaminhöhle.

43

Einzelne dieser Anlagen sind geradezu Repliken desselben Schemas. Die bezüglichen Notizen sind unten in der ausführlichen Beschreibung gegeben. Inhaltlich verwandt ist auch die Dekoration eines Teiles der »Nischenhöhle« gewesen. Das Schema dieses weitverbreiteten Typs ist aber schon in der I. Stilperiode vorhanden gewesen: die »Höhle der Maler« der 2. Anlage, die Höhle »mit der Äffin« und die »Statuen«-Höhle der 1. (großen) Anlage sind die deutlichen Vorstufen dieser Art Anlagen. Prinzipiell neu und eigenartig ist für Stil 2b die Bemalung des Tonnengewölbes der Cella, während Stil i als Decke der Cella die aufsteigende Kassettendecke oder wenigstens eine Kuppel vorgezogen zu haben scheint.

Die 3. Stilart, vgl. oben S. 6, ist in Qyzyl nur schwach vertreten. Ich erinnere mich nur einer unfertigen Höhle neben der Höhle »m. d. Musikerchor«, i. Anl., welche nur unbedeutend war.

Eine etwas eigenartige Stellung nimmt die Höhle »mit den ringtragenden Tauben« ein. Sie steht im Zusammenhang mit Höhlenanlagen, welche uns bei Kiri§ begegnen werden und welche eine aus Gruppe 2a entwickelte Form darstellen, die eine Reihe ganz neuer Motive einführt. Ich möchte sie als Übergangsform aus Gruppe 2 zu Stilart 3 betrachten. Vgl. über die Einzelheiten unten.

Noch jüngere Stilarten als Stil 3 sind in Qyzyl gar nicht vertreten. Nur ein seltsamer Fall ist mir erinnerlich. Die »Übermalte« Höhle neb. Hippokampenh., i. Schl., 1. Anl., welche sich durch lebensvolle, mit vielen nackten Figuren belebte Kompositionen der i. Stilart auszeichnete, ist in einer spätem muckerhaft angelegten Periode über die alten schönen Bilder hinweg mit neuem Verputz versehen und durchweg mit langen Streifen meditierender Buddhas bemalt worden, die in ihrer grauenhaften Langweiligkeit an ähnliche Höhlen im Felsentempel von Bäzäklik auch dem Stile nach erinnern. Nahe liegt der Gedanke, es könnte das jetzt noch besonders auch von den Lamas befolgte Gesetz, daß jedes Heiligtum die Abbildung der tausend Bhadrakalpa-Buddhas enthalten müßte, auch den Zweck gehabt haben, die Phantasie der Maler einzuschränken und sie zu zwingen, einen großen Teil des Raumes mit diesen öden Vorlagen der Meditation zu belegen. Sicher klingt in dem Namen Ming-Öi, den diese Anlagen heute noch führen, eine Erinnerung an die »tausend Buddhas« nach.

Lamaistische, tibetische und mongolische Kritzeleien, die da und dort an den Wänden, am merkwürdigsten auf der Wand einer im Bergschlupf neben Anl. 3 liegenden, in der Mitte geteilten Freiterrasse vorhanden sind, können nicht als Vertreter der 3. und 4. Stilart rechnen, da sie lediglich Pilgerkritzeleien späterer und spätester Zeit sind.

Nach den Darstellungen gruppieren sich die Höhlen also folgendermaßen:

  1. einfache Asketenhöhlen; wie die unbemalten Wohnhöhlen querliegende Tonnengewölbe, bisweilen mit kleinen Nebenräumen. Vorderwand 1-2 Fenster, i Tür, durch welche der Weg häufig durch einen nebengelegten Stollen führt.

  2. Versammlungsräume für Asketen. Ebenfalls querliegende Tonnengewölbe mit Fenstern und Türen (nur einmal ganz erhalten) : Hippokampenhöhle (I. Stil), Rotkuppelh. (mit Kuppel nicht Tonnengewölbe) in Stil 2a usw.

  3. Höhlen mit ausführlichen Buddhalegenden: Cella mit Vorhalle: i. Stil »Pfauenhöhle«, »Schatzh.« mit einer ganz eigenartig dekorierten Vorhalle, vgl. unten; »Treppenh.« 2. Stil mit Freitreppe.

  4. Höhlen mit Darstellungen von Avadânas und ähnlichen Erzählungen in langen, über die Wände hinlaufenden Streifen: nur zwei »Höhle des Zebuwagens«, »Seefahrer«-H. 2. Anl.

  5. Höhlen mit der Darstellung von Indras Besuch in Indrasailaguhd als Nischenbild, vgl. ob. die ganze Gruppe 2. Hinzu, wie erwähnt, aus der I. Stilart »Malerhöhle«, H. »m. d. Affin«.

D. Pra?zidhiszenen in der Cella und den Gängen: Nische noch Indra in Indra§ailaguhâ usw. »Höhle mit den ringtragenden Tauben«.

Die Beschreibung der einzelnen Anlagen folgt nun der Reihe nach vom Passe an bis zur ersten Schlucht, Fig. 79-81 dann die erste Schlucht, Fig. 82, dann die Gruppe 0 vom Flüßchen, Fig. 83, 84, 85 und endlich die der 2. und 3. Anlage.

Höhlengruppe mit dem Kamin ').

Diese Gruppe, welche ein System gebildet hat, besteht aus folgenden Anlagen:

A einem Tempelehen mit Buddhanische vor der Rückwand, den üblichen Seitengängen und dem Verbindungsgang, R. daneben:

9) Ich behalte die rein äußerlichen Bezeichnungen bei, welche während der Arbeit den Anlagen gegeben wurden. Bei der Masse der vorhandenen Höhlen und der Möglichkeit, daß neue, verschüttete, während der Arbeit aufgedeckt werden konnten, wurde von einer Nume-