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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0090 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 90 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000191
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84   Ming-Öi bei Qyzyl. Rotkuppelhiihle.

Bemalung der Wände der Halle. Einigermaßen erhalten ist nur die Rückwand und die Seitenwand R. Auf dem allein erhaltenen R. stehenden Rest der Türwand ist in dem obersten weißen Streifen (die Bemalung der Türw. scheint angeordnet gewesen zu sein, wie die der Seitenw.) noch der unlesbare Rest einer Brâhmîinschrift erhalten.

Rest des Gemäldes auf der Rückwand. Das Rückwandbild ist von einer prachtvollen bunten Ornamentborte (Fig. 188 a, b) umgeben und füllte die ganze Wand aus. Erkennbar und mehr oder weniger gut erhalten sind die folgenden Figuren:

2   3 >< ein Gott, König oder Bodhisattva in einem Palast thronend, umgeben von vier Frauen, vor ihm sitzt

r   eine Dame mit Mandoline und eine zweite mit Pansflöte x, z, auf d. and. Seite der Hauptfig. sieht man

y x z bei y zwei kniende Fürsten, von denen der vordere eine Schale hält, etwa wie in Cella i Mâyâh., 2. Anl.

4   5 In den Ecken des Bildes bei 2, 3, 4, 5 sitzt je ein spitzöhriger Dämonenfürst, der Mitte des Bildes zu-
gewendet. Einzelne Figuren aus den Parivâras dieser Dämonenfürsten sind gut erhalten, so ein betender spitzöhriger Dämon bei 4 hinter y (Fig. 18g) und ein gepanzerter spitzöhriger Keulenträger, welcher zwischen z und 5 hockt. Er hat schwarzblaue Hautfarbe, hellblaues Gewand, grauen Panzer und einen weißen Hut, Fig. 19o.

Reste der Gemälde auf der Seitenw. R. Die Wand ist in folgender Weise eingeteilt :

a Geränderter weißer Streifen, in welchen z. T. das unten   Die Hauptbilder: ob. und unt. Streifen b, d sind
folgende Bild hineinragt, auf der Türw. nach Inschriftreste beide etwa 60 cm hoch und füllten einst die ganze

b Hauptbild oberer Streifen Fig. 19i ab.   Wandlänge aus. Jetzt ist b in den Ecken ziemlich

   c Muster I   stark zerstört, aber auch sonst sehr abgerieben;

   2   der unt. Streifen d hat noch mehr gelitten, ganze

   3   des Rückw. Rahmens Fig, 1881.   Stücke sind herausgeschnitten oder herunterge-

   4    schlagen. Fig. 192.

d Hauptbild unterer Streifen. Vgl. S. 86.   Hauptbild b. Es besteht aus zwei Hauptteilen,

   e Muster 4   was die Darstellungen betrifft. Die vordere Hälfte, deren

3 Vgl. Fig. 188a.   Darstellungen sich anscheinend an die der Türwand

   2    anschlossen, stellt drei nebeneinandergereihte Predigt-

weißer Strich   szenen dar. Von der vordersten ist nur noch ein unter

Muster I. als Sockel.   einem Baum sitzender, predigender Mönch erhalten;

dann folgt eine zweite Gruppe, welche einen Mönch darstellt, welcher mit erhobenem R. Arm vor einer unter einem Baum thronenden indischen Königsfamilie ein Wunder ausführt, während zwei Mönche vor ihm knien und ein betender Laie hinter ihnen die Rückw. füllt. Hinter dem Prediger erscheinen fünf Elefanten, drei Köpfe dem Parivâra zugewendet, zwei nach der andern Seite. Vielleicht ist ein mehrköpfiger Elefant gemeint, da nur ein Elefantenkörper sichtbar ist. Wer der Mönch ist, weiß ich nicht. Die dritte, am besten erhaltene Predigtgruppe, stellt wieder einen Mönch unter einem Baum vor, vor ihm vier Jünglinge (offenbar Inder) und hinter ihnen, wie als personifizierten Inhalt der Predigt, ein kokettes Weib mit entblößten Oberkörper und ein Skelett im Hintergrunde. Auffallend ist die Frauenfigur . durch ihre Haltung, welche in der indischen Kunst beliebt ist. In den Gewandstücken sieht man eingeschriebene Brâhmîlettern; Fig. 191 a, b, vgl. ob. S. 27.

Die hintere, kleinere Hälfte des Bildes ist noch interessanter, da sie Stifterbilder enthält. Eine Gruppe von Mönchen (zwei davon sind leidlich erhalten) führen eine Fürstenfamilie in der Richtung nach der Rückw. Alle vier erwachsenen Personen (ein Knabe schreitet voran) sind mit Aureolen versehen, in derselben Weise wie die Stifterbilder Figg. 12, 13 aus H. 15, i. Schl. in Ming-0i b. Qumtura, welchen Figuren unsere Stifter auch hinsichtlich ihres Kostüms ähnlich sind. Der nach rückw. blickende Knabe ist wie die folgenden Männer mit einem aus Ringen gebildeten Gurt und einem mächtigen Zweihänder ausgerüstet, es folgen zwei Männer mit Zweihändern und Akinakes, der vordere eine Lampe tragend von ähnlicher Form, wie wir schon in der ob. zit. Höhle sahen, der zweite leider etwas zerstört. Dahinter folgen zwei Damen, jede mit Lampe und »Khatak <e in derselben, an mittelalterliche Frauenbilder erinnernden Haltung, wie in d. ob. zit. Höhle. Noch merkwürdiger ist, daß ihre Ärmeljacken ausgeschnittene spitze Schöße haben, an denen unten eine Schelle angenäht ist. Eigenartig ist ihr Kopfputz. Er besteht bei der vorausgehenden Dame aus einem Hut von ganz ähnlicher Form, wie ihn die Gattin Ajâtatatrus in der Höhle »m. d. Kamin « trägt, obgleich das übrige Kostüm nicht übereinstimmt. Die Kopfbedeckung der zweiten Figur besteht aus einer Kopftuchunterlage mit Ohrstreifen, während auf der Stirn ein gesticktes rundes Kissen (im Charakter der süddeutschen Riegelhaube) aufsitzt. Leider ist dieser Aufputz hier sehr zerstört (Fig. 191 a).