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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0240 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 240 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000191
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234   Tempel Bäzäklik (Murtua). Anlage 3.

Farbe mit goldenen und roten Mustern und hellblauen Zipfeln, welche unter dem goldenen Ornamentbande des unteren Randes des »Hennin « hervortreten. Die Haare sind lang und buschig und mit goldenen Scheiben geschmückt, aus den Ohrläppchen hängen weiße Perlengehänge. Vom Rücken herab hängt ein braunes Übergewand (Fig. 506), die Achselschleife ist golden.

Den Raum zw. d. zerstörten Nebenfigg. des Amitâbha bis zur Ecke der Rückw. füllen Seen mit Geländern aus, auf welchen Kinder klettern, dazwischen sind Bäume, Pfauen und Phönixe, sowie Kinder, welche mit Cintâmanis spielen. Die Pfeiler der Geländer haben als Bekrönungen Lotusse, im Wasser der Seen sind Lotus-Knospen und Blüten erhalten. Der Stil der Kinderfiguren ist stark chinesisch (Fig. 505).

Sockel der Amitâbhafigur. Vom Sockel der Amitâbhafigur (vgl. Fig. 504 a, b) ist die Bekrönung abgerissen, erhalten ist der abgeschrägte Würfel, der sein Mittelstück bildet, die vordere Fläche i ist 40 cm hoch, 71 cm breit, die abgeschrägten Seiten 2, 1I sind 40 cm breit, die Seiten 3, III nur 25 cm. Er steht auf drei Stufen, deren zweite und dritte, wie die beigegebene Figur zeigt, etwas abgeschrägt sind, etwas zurück. Die unterste Stufe A ist 90 cm breit.r) Bemalt sind die Felder des Mittelkörpers in folgender Weise.

Mittelfeld i. • In der Mitte steht ein Opfertisch, L. ein König und sein Diener, R. eine Dame mit Dienerin.

Diese einst in prachtvoller, goldreicher Malerei ausgeführten Figuren stellen zweifellos dieselben Personen dar wie die Stifterbilder der Rückwand. Auf Feld 2 sind vier kniende Männer abgebildet, in betender Stellung, der vierte mit merkwürdigen Hängeärmeln. Auf Feld II sind drei kniende Stifter abgebildet, eine Dame mit »Hennin« und zwei Männer mit breiten Gürteln. Feld 3 ist mit zwei stehenden Mönchen bemalt, Feld III mit zwei Laien. Zwei hierher gehörige Mönche, die offenbar mit zur Familie gehörten, aber auf dem Sockel nicht mehr Platz fanden, sind in der Höhe des Sockels unter dem inn. Seitenstreifen d. Seiten". B abgebildet !

Bemalung und Dekoration der Seitenwand L. B. Vor der Mitte steht ein Figurensockel, dessen Bekrönung

zerstört ist. Den Mittelkörper bildet ein Würfel von 82 cm Breite und 42 cm Tiefe, der auf einer stufenartigen Schwelle steht (vgl. Fig. 508). Die Figur, welche auf dem Sockel gesessen hat, war zweifellos Avalokite§vara. Erhalten ist nur die mächtige, lotusblattförmige Aureole hinter ihr. R. u. L. v. d. Fig. ist je ein großer, sitzender Bodhisattva als Nebenfigur auf die Wand gemalt. In jeder Ecke ist je ein von Flammen umloderter sechsarmiger Dharmapâla dargestellt, welcher hochspringend je einen Dämon zu Boden tritt, dessen Gesicht aus einem Schweinsrachen hervorblickt. Die Attribute des Dharmapâla R. sind in den drei Händen R.: Schwert, pâ§a, cakra, inzwei L.: kârttrikâ, para§u, die dritte ist leer; die Attribute der Hände L. sind verloren. Über den großen Bodhisattvas R. u. L. v. cl. Avalokite§varafig. waren noch zwei bis drei Figuren im Hintergrunde und ganz oben sieht man fliegende Devatâs.

L. unt. d. Avalokite§varafig. steht ein gemalter Brâhmana (Fig. 507) auf eine Schlafkrücke gestützt, nach oben blickend, auf d. and. Seite entsprechend Vasundharâ, eine Schüssel Cintâmanis tragend, begleitet von einer Zofe. Vor der Göttin war ganz klein und in kniender Position der Maler abgebildet, mit Farbennäpfchen und Pinsel und einer uighurischen Inschrift neben sich. Diese Figur ist jetzt im Museum.

R. u. L. von diesem Mittelbild läuft je ein 29-30 cm breiter Streifen als Borte am Rande der Mauer herab. Jeder dieser Streifen enthielt eine Reihe kleiner Bildchen, Nebenbildchen des Avalokite§varabildes. Von dem Streifen an der Türw. sind v. unt. gezählt nur noch neun Bildchen erhalten, die oberen sind alle zerstört.

I. zwei trinkende Männer, im Hintergr., ein betender Mann; 2. ein betender Mann unter Bäumen, ein anderer hinter ihm wird von einer großen Schlange umwickelt 2) ; 3. ein Mann auf der Reise, ein Diener trägt an einer großen Tragstange sein Gepäck; 4. iwei Männer mit Tragstangen; 5. ein Mann, an einen Baum gebunden, wird von einem anderen bärtigen Mann mit einem Stock geschlagen; 6-9 nahezu unkenntlich.

Bildstreifen neben der Rückw.

I. enthält zwei Bilder: ein meditierender Laie in einem Hause auf hohem Thron sitzend; da; Bild daneben verwischt; 2. zwei Bilder: betender Mann, nach dem Mittelbild gewendet, mit zerstörter uighurischer Inschr. ; daneben zwei betende nach der Rückw. gewendet, der eine, offenbar der Herr, im Freien, sein Diener in einem Hause; 3. Mönch vor.einem Hause sitzend; 4. zerstört; 5. ein predigender Buddha, vor ihm ein Zuhörer; 6. zerstört; 7. Buddha, S`âriputra und Maudgalyâyana; B. Haus, auf welches ein Mönch und ein Laie zugehen; 9. ein Mann, in einem Hause sitzend, vor ihm sitzt eine Frau, in einem Buche lesend, daneben ein Kind; 10. zwei Personen einander gegenüber: Frau und Kind; II. Lehrer mit zwèi Kindern, die vor ihm hocken.

Unten zwei Mönche (vgl. ob.) die die Fortsetzung der Stifterfiguren auf dem Sockel der Rückw. bilden.

') Die Maaßverhältnisse des Sockels sind auf Fig. 503, da die Skizze zu klein ist, nicht richtig, vgl. dazu Figg. 504 a, b.

2) Die chinesischen Inschriften lauten nach Prof. Franke in Übersetzung: ad 2 »wenn er unter giftige Schlangen gerät, so stirbt er nichts, ad 4 »wenn er fern umherirrt, so stirbt er nichts.