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0342 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 342 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000191
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336   ldyqut$ähri. Stipa A.

Anbei -schiebe ich noch zwei interessante Sockelornamente ein, von denen das eine Fig. 667 aus dem Tempel ß, und zwar aus dem Vorsaal im Obergeschoß von E (dem Nordturm), stammt. Es ist dies die schöne Borte, welche unter dem Rest des ungemein feinen Wandgemäldes, welches im »Bericht« S. 90 unter Fig. 78 in Umriß skizziert ist, gesessen hat. Es schien mir diese Darstellung, von der natürlich noch unten ein Stück des nachgeahmten, schwarz und weiß wechselnden Mauerwerks fehlt, deshalb interessant zu sein, weil aus der Lage der rautenförmig verkürzten oberen Platten klar hervorgeht, daß diese Sockel als vorspringende Bänke gedacht sind und dann deshalb, weil die Dekoration der oberen, rautenförmig gemalten Platten, welche hier allein vorkommt, große Ähnlichkeit hat mit den zahlreichen Ziegelfragmenten, welche überall in den Ruinen der alten *Stadt« herumliegen.

Die zweite Abbildung, Fig. 668, ist so ziemlich der letzte Rest der Wanddekoration eines Tempels, welcher unmittelbar N von -Tempel f3 steht und zwar aus dem Seitengange des Pfeilers in der durch Stufen zu erreichenden Halbhalle, der (3 gegenüberliegt. Die Orientierung ist übrigens dieselbe, wie bei ß. Die Bilder hatten alten Stil und stellten in den Gängen Buddhapredigten vor; unter diesen Predigten ist das abgebildete Muster erhalten. Es ist schwarz gezeichnet, die Balken- sind schwarzgrau, die Beschläge der Barrieren weiß, his auf die Stelle über den Stützen, welche hellgrau ist; der Streifen unter dem schwarzweißen Zackenmuster ist hochrot. Mag dieser dürftige Rest eines ursprünglich schönen Baues hier noch eine Stelle finden.

Über einige andere kleine Ergebnisse, besonders über einen Ausflug nach Assa Mähri gedenke ich später zu berichten.

Stûpa A der kleinen Stûpa-Gruppe I).

Hier möchte ich nun eine Skizze des Stûpa A Fig. 669 a, b, c einfügen, da dieser für die Verhältnisse

aller typisch ist. Der Stûpa, 7 m hoch, besteht aus einem quadratischen Unterbau A, welcher in zwei Teile zerfällt, einen etwas vortretenden kleineren, der als Sockel dient, und einen oberen, dessen Fassadendekoration jetzt verschwunden ist. Es ist aus den Resten noch klar, daß er mit quadratischen Feldern dekoriert war, in deren Mitte in Flachrelief der schon im »Bericht« (Abb. ioo) skizzierte Schild dargestellt war. Es ist zweifellos, daß dieser Schild eine Weiterentwicklung des Amazonenschildes ist, der in den Bauten der römischen Kaiserzeit so gern als Dekoration verwendet wird. Diese Vermutung liegt um so näher, als gerade die neben den Stûpas vorkommenden Pfeilerdenkmäler (vgl. »Bericht« Abb. 105 und 108) Nachahmungen (wenn auch sehr fernliegende) der römischen Grabdenkmäler sind, wie sie in Südfrankreich, im Rheinlande usw. er-

halten sind.   .

Auf diesem quadratischen Sockel steht ein achteckiger Unterbau B, auf dem sich dann der wasserblasenförmige Teil des Baues C erhebt, dessen Radius 7 m beträgt, genau so viel als die Höhe des ganzen Baues.

Auf der S.-Seite des Stûpa steht vor B eine sockelförmige, zerstörte Treppe, welche noch I m vortritt, I, I0 m breit und 70 cm hoch ist.

Unter dieser Treppe führt ein Gang in den quadratischen Raum im Innern des aus A, B bestehenden Unterbaues.

Das Gewölbe des Ganges hatte schöne Ornamente, etwa im Stil von Taf. XXII des »Berichtes« mit

Hängegirlanden. Über dem quadratischen Zimmer erhebt sich eine Kuppel, welche in der Mitte eine jetzt verunstaltete Öffnung hat. Das Gewölbe tritt ungleich über die geraden Wände hinaus, in den Ecken vermittelt das oft erwähnte Vorsetzblatt den Übergang zur Kuppel. Das hier abgebildete, übrigens sehr zerstörte Ornament habe ich schon »Bericht« Taf. XXI Fig. I publiziert. Die unter der Kuppel, welche bloß getüncht ist, hinlaufende schöne Borte habe ich ebenfalls »Bericht« Taf. XXI Fig. 2 mitgeteilt. Diesmal gebe ich noch eine Aquarellskizze der sehr zerkratzten, mühsam durch Waschen mit Branntwein wiederhergestellten Dekoration der 'vier Wände des unteren Zimmers Fig. 670. Auf diesen Trägern ruht die ebengenannte Borte. Die pfeilerartigen Träger sind kastanienbraun mit hellroter Mittellinie, weißem Kopf und weißem Medaillon mit hochrotem Mittelfeld. Ihr Fuß ist verloren. Sie füllten die ganze Wand aus, waren also 1,90 in hoch. Es ist noch zu erkennen, daß sie in Abständen von 62 cm von einander standen; es waren also je vier auf jeder Wand. Die Felder zwischen den Trägern waren mit schönen, fast naturalistischen Lilienbüschen in der Mitte und in den oberen Ecken mit stilisierten Hahnenkammblumen bemalt. Der Fond war dunkelgrau (?).

Über der Kuppel des quadratischen Raumes erhebt sich eine zweite Kuppel, deren Wände die äußere Fassade bilden. Sie war ebenfalls nur weiß getüncht. Ihr Mantel erhebt sich in der Mitte trichterförmig, vermutlich war der höchste Aufbau .(Htî) hier aus Holz eingesetzt und in der unten liegenden Kuppel noch ein zweites Mal befestigt.

9 Vgl. 4Bericht4 S. do-112, Fig.99—lcI und Tafel XXI, Fig. I, 2.