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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0196 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 196 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000191
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Igo

Ruinen bei Kiris. Höhle mit dem Preta.

eine Lotusblume, sie ist zugleich der Kern eines Schirmes, den die Kuppe bildet und welcher in Zacken und Streifen endigt, wie ähnliche Kuppeldekorationen in der Oase Turfan. Unten darauf hängen abwechselnd Glocken und Kettengehänge mit Glocken, vgl. ähnliche Gehänge Bericht Taf. XXVIII.

Auf den sieben Streifen der inn. Kuppel ist je ein Buddha, stehend, in großer Figur gemalt, in Konturen gezeichnet und mit Farben ausgefüllt und daneben kleinere Figuren. Es sind, wenn wir mit dem d. Tür gegenüberlieg. Feld beginnen, die folgenden:

I Buddha, R. v. ihm Lotusblumen, L. ein Mönch mit drei Lampen, eine auf dem Kopf, zwei in den Händen; 2 Buddha, R. ein Eber, L. ein schwarzer Schwan; 3 Buddha, R. ein Lotos, L. ein Brâhmana mit langer, krückenartiger Stange; 4 Buddha, R. ein Lotus, L. ein Drache, welcher aus einem kleinen Teiche auftaucht; 5 Buddha, R. ?, L. ein fischartiges Wesen mit Flügeln und menschlichem Kopf, welches aus einem Teiche auftaucht; 6 Buddha, R. ein junger Brâhmana kniend, welcher mit der L. nach oben deutet; 7 Buddha, R. Lotusblume, L. kniender Brâhmana vor einer Laubhütte.

Es ist klar, daß einzelne Motive der kleinen Szenen in den' Gewölbehälften ält. Stils hier erhalten sind. Die Erklärung im einzelnen ist schwierig.

Ähnlich steht es mit den Bildern an den Wänden.

Türwand. Die Bilder auf den W. neb. d. T. sind fast zerstört, doch sieht man auf W. L. v. Eing. noch eine Reihe Mönche und darunter die langen Kleider von Laien, welche die Stifter der Höhle waren. Interessant ist die letzte Figur der Mönchsreihe. Dieser Mönch trägt eine schwarze Robe mit merkwürdigem Unterkleid, über ihm sind Inschriften in zentralasiatischem Brâhmî. Er ist von dunkler Hautfarbe. Als Kopfbedeckung scheint er ein schwarzes Kopftuch mit tschapkaförmigem Aufsatz getragen zu haben. Diese interessante Figur ist mit der Inschrift ausgehoben und mitgenommen worden. Da die Zeit drängte, konnte ich an Ort und Stelle keine Skizze von der Figur machen. Man wird das Original nun mit Muße studieren können.

   Riickw. der Cella. Die Bilder der Rückw. sind zerstört. Erhalten ist nur die Ecke, welche   3

   eine Nebenkomposition enthält. Bei <--> sieht man die Aureole von drei Göttern aus dem   2 J`
Parivâra der Hauptkomposition.

Bei I predigender, rotgewandiger Buddha auf einem Thron sitzend, vor ihm ein unbärtiger Brâhmana, in blauem Kleid (2) und ein blauer, hauender Dämon (3).

Seitenw. R. (Die latein. Lettern geben die Figuren der Hauptkomposition an,   4

arab. und röm. Ziffern die der Nebenkompositionen.)   3

a ein großer predigender Buddha mit bunter, spiegelnder Aureole und Vesica, wie die   2 e

Buddhafiguren in Idiqutgähri, Murtuq usw. haben; b c d sind noch die Köpfe von zuhörenden   a

f g h

Göttern, b ist dreiäugig; e eine mit Mandoline spielende Gottheit, ihre Krone ist genau die-   b c

selbe wie bei den Göttern der Ritterhöhle (Kirii;); f g h drei Mönche. — Nebenkomposi-   d
tionen: I meditierender Buddha auf einem Thron, II Gott oder König in betender Haltung unter einem »canopy«, IH ein Verdammter im Höllenkessel. — i Buddha auf einem Thron, predigend, 2 betender, schwarzer Teufel, 3 weißer fliehender Teufel mit Dolch, 4 gepanzerter, behelmter Mann, welcher mit einem langen Schwerte auf 3 losschlägt. Rest fehlt.

Seitenw. L. a großer Buddha, wie auf gegenüberst. W.; c Gottheit unter »canopy«; d der Träger   3

des »canopy«; e Gottheit; f blauer Gott mit rotem Haar, er trägt drei Schädel im Haar und hält einen   I

Tri§űla, g gepanzerter, spitzohriger Gott, unbärtig mit weißem Hut und umgebogener, brauner, nach den   2

Ecken hin zugespitzter Krempe. Er trägt ein langes umgegürtetes Schwert, seine Fußschienen und a l f   h

Taschetten sind golden (Fig. 435); h blauer Gott mit zwei Federn über dem Scheitel und Keule in der   b e

Hand; i fliegender Arhat in blauer Robe. Rest zerstört. — Nebenkompositionen: I sitzender Buddha   c   cl
hält sein Pâtra hin, vor ihm ein kniender Jüngling (2) und ein zweiter Jüngling (3), welcher Buddha etwas in das Pâtra gießt. — I sitzender Buddha vor einer Berghöhle. Rest zerstört.

Es ist klar, daß auch diese Darstellungen auf Weiterbildungen der alten Gruppen in der Gewölbedekoration zurückgehen. Doch erscheinen sie hier umkomponiert in ganz anderen Stilformen und veränderter Technik. Nirgends bedeckt hier das Bild die ganze Wand, wie die Bilder der älteren Art dies tun, welche wie ein bunter Teppich alles verkleiden, die Ausführung ist auch nicht. die minutiöse Untermalung mit den in Deckfarbenstil allmählich gerundeten und mit Deckweiß erhöhten Körperpartien, sondern wir haben hier Konturen vor uns, welche auf die weiße Wand, von der viel Raum frei bleibt, in schwarzen Konturen flott gezeichnet und dann mit Farben ausgefüllt sind.

Diese Technik und dieser Stil tritt uns nun in der Folge in Sorcuq und weiterhin in der Umgebung Turfans überall entgegen.