National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
| |||||||||
|
![]() |
Meine Tibetreise : vol.1 |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
| man sich wundern mußte, daß dieses so schwächlich aussehende Menschenwerk bei der sehr heftigen Strömung des Flusses nicht alljährlich großes Unglück brachte. Auf einigen großen Eisenpfeilern, die wie Kanonenrohre aussahen und am Ufer in den Boden eingerammt waren, um die großen Taue und Ketten der Brücke zu halten, fand ich eine Inschrift, aus der zu ersehen war, daß die Brücke schon früh unter den Ming-Kaisern (im 5. Jahr des Kaisers Hung Wu, 1372 n. Chr.) in der jetzigen Weise aufgefahren worden, also eine viele hundert Jahre alte Einrichtung war. Zur Instandhaltung hatte das Gouvernement jedes Jahr 10 000 Tael (30 000 Mark) auszuzahlen. Und ein paar tausend Tael sollen die Reparatur- kosten tatsächlich auch in jedem Sommer verschlungen haben. Kostete doch allein ein Hanftau, wie es zur Verstärkung beim Sommerhochwasser nötig war, an die 1000 Mark unseres Geldes. Für die Beamten aber, die in Lan tschou Vater-und Mutterstelle am Volke vertraten, muß immerhin von den 10 000 Tael noch ein hübsches Taschengeld abgefallen sein 1). Lan tschou fu ist also Brückenkopf, ist eine Feste, die einen bequemen Hoang ho-Übergang verteidigt. Seit Urzeiten ist der Punkt für wichtig angesehen worden und militärisch besetzt gewesen wir finden hier schon lange vor Beginn unserer Zeitrechnung, während der Ts`in- und Han-Dynastie, ein befestigtes Lager erwähnt 2). Der Gelbe Fluß, der nur, soweit er vor der „Großen Mauer" draußen strömt, von sichtbarem Nutzen für Land und Leute ist, kann nirgends leicht überschritten werden. In der „ Großen chinesischen Ebene" nicht, wo ihn die Einwohner wegen seiner Zerstörungslust ihren Kummer und ihre Sorge nennen; einen vollen Tag war ich einst auf einem Fährboot, um bei Kai feng fu zwischen den unzähligen und immer in Bewegung und in fortwährendem Wechseln befindlichen Schlammbänken durchzufahren. An der Eisenbahnlinie Peking-Hankow, in Ho nan, bildete er mit seinem haltlosen Schlammuntergrund selbst für unsere modernen technischen Hilfsmittel ein schwierig zu überwindendes Hindernis. Bei Lung men und auf seinem ganzen Mittellauf ist er bis hinauf nach Lan tschou fu nie bequem, obschon er doch kein sehr wasserreicher Strom ist. Endlich, in Lan tschou, fast am Beginn seines tibetischen Oberlaufes, liegt eine Stelle, wo die beiden Ufer nicht bloß ohne viel Mühe durch | |||
| ||||
148 |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
|
Copyright (C) 2003-2019 National Institute of Informatics and The Toyo Bunko. All Rights Reserved.