National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 |
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EINLI?ITUNG | 49 |
gemeint war': warum hätte man sonst gerade dieses Zeichen aus allen Synonymen ausgewählt? Zum wenigsten hat man sie schon damals mithineingeheimnissen wollen.
Und das läßt nun zugleich auf die Art der Duplizierung dieser kui schließen. Zwar sind wir auch anderweitig darüber unterrichtet, und nach den betreffenden Angaben könnte es scheinen, als sei sie hier durchgehends anders gewesen, als wir sie von den tsieh her kennen. Das Chou-li sagt nämlich: „Der Sohn des Himmels führt das mao, um die Lehensfürsten damit in Audienz zu empfangen",2 und dieses Instrument, der „Hut", war nach der alten Überlieferung ein Stück Jade mit einem konkaven Ausschnitt, in welchen der obere Teil, der Kopf des kui passen mußte, eine Art Matrize also, die der König bewahrte, um sie diesen zur Kontrolle aufzustülpen. So heißt es in der klarsten und ausführlichsten Beschreibung, die ich davon kenne, dem Kommentar des Ch'eng zu Shu-king II, z, 7: „Wenn die Vasallenfürsten erstmalig belehnt wurden, so begabte sie der Sohn des Himmels mit einem kui. Der Kopf dieses kui war uneben (konvex) zugespitzt, die Unterseite des „Hutes" in genau entsprechenden Maßen uneben (konkav) ausgeschnitten. Kamen nun die Vasallen zur Audienz, dann bedeckte der Sohn des Himmels mit dem Ausschnitt an seinem mao die Köpfe ihrer kui; stimmte etwas nicht überein, so fand er dadurch die Fälschung heraus."3 Ein solches mao — oder vielmehr wohl ein ganzer Satz davon, da die Köpfe der kui zu verschiedenartig gestaltet waren, um unter einen Hut zu gehen — wird dann in der Tat auch vom Shu-king unter den Krönungsinsignien der Chou angeführt.4 — Das wäre also eine Teilung der Quere nach und ob auch eine Kontrollvorrichtung (durch Kerbschnitt), so doch keine eigentliche Duplizierung. Allein das Schriftzeichen für pan weist nun doch wohl darauf hin, daß außerdem selbst bei den kui auch noch die senkrechte Spaltung üblich gewesen sein muß. Denn nichts würde ja gehindert haben, bei seiner Bildung auch die Querteilung symbolisch auszudrücken, wenn man sie gemeint hätte. Überdies
Shang-shu (3, 7a) direkt durch â . In Verbindung mit der Auffassung von an als „teilen" würde das vielleicht wenigstens teilweise die Schwierigkeiten heben, die der Satz bei der bisherigen Interpretation unzweifelhaft bietet, und die möglicherweise auch die abweichenden Lesarten des Shi-ki (Shanghai-Ausg. r, 5b) und des Lu-shi (Hou-ki rr, 94) hervorgerufen haben. Indessen ist hier nicht der Ort, auf eine so spezielle Frage einzugehen.
I Vgl. den Kommentar zu Shi-king III, 3, VII, 2 (Kaiserl. Ausg. rg, 66"): gt, IJ
if „sobald sie zum kin gekommen waren, teilte der König die kui und gab sie zurück."
2 Chou-li, Kap. Yüh jen (Kl. Ausg. 12, Ia): X :f ig
!1 AIJ Jri 4 iv, jâf , HIJ .i (Wie ich nachträglich sehe,
findet sich diese Stelle mit unwesentlichen Abweichungen auch im Kuyü-t'u pu 4, 2a und zwar als Zitat
aus einem der Ritualbiicher Bemerkenswert ist der Zusatz des Autors, dies Verfahren „ähnele
dem heutigen Vereinigen der fa" (41~y â 4 4).
4 Shu-king V, 22, 23, 26 (±mir`--~ . [ J und [1]
7
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