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Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 |
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NACHTRÄGE UND VERBESSERUNGEN 187
sprünglich nur der graphische Vertreter des ehemals ja völlig gleichlautenden f wäre? Damit würde dieser Forderung genügt und die Diskrepanz der Beiwörter beseitigt werden.
Und dafür spricht in der Tat noch anderes, wie mir scheint. Zunächst die
Analogie von ± (Shu V, I (I), io; Shi III, 1, III, 7), das zwar nach der land-
läufigen Ansicht die Gottheit des Bodens bezeichnen soll (welche jedoch schon
wegen des in der Shu-king-Stelle vorliegenden Gegensatzes zu .t meines Er-
achtens nicht so streng von der Erdgottheit zu trennen ist, wie man anzunehmen pflegt), die aber jedenfalls ein ebenso grob materielles und überdies sinnverwandtes adjektivisches Beiwort aufweist; dann und vor allem aber eine (durch Luh-shu-fung und Tze-lien) gut beglaubigte Ku-wen-Form von JJ, nämlich J . Denn da die phonetischen Elemente nach meinen Ermittelungen fast immer zugleich ideographisch sind, so beweist dies anagrammatisch zusammengeschobene Jâ ±, daß man zur Zeit seines Entstehens eine enge Beziehung zwischen Jû als dem Epitheton der Erde und 1 empfunden resp. beide gleichgesetzt hat — ganz wie noch in viel späterer Zeit das Cheng-yün (zit. Tze-tien s. Ji) bemerkt: J ± 7+j: it 1 il ± A. Auch möchte ich fast glauben, daß G in der merkwürdigen Stelle des Tso-chuan (Ch. Cl. V, 165;
cf. Chavannes, Le T'ai Chan, S. 521 f.): J ) ± x zum mindesten doppelsinnig,
im Wortspiel mit jenem Homophon, gebraucht sei, und zwar umso eher, als sie doch leise an die obigen Shi-king-Verse anzuklingen scheint. Allerdings kommt f. nur mit fi gepaart vor, aber das braucht wohl kaum zu stören, da .~ und A auch
wechseln können: so findet man z. B. . Jü It als die Namen des
Himmels- resp. Erdaltars im Tsin-shu (l' WYF s. Jâ fi), und das X J it des
Hou-Han-shu (ibid. s. J M E) scheint auf das Tso-chuan anzuspielen.
Nach alledem möchte ich die Annahme einer alten Schriftzeichenentlehnung — welche durch die übrigens auch wohl zu beachtende Ahnlichkeit der alten Formen
=
If und I° _)- sehr erleichtert werden mußte — doch immerhin für diskutabel halten; jedenfalls liegt aber m. E. ein Wortspiel vor.
Im Übrigen darf ich bei dieser Gelegenheit vielleicht noch darauf aufmerksam machen, daß der Titel , schon in recht alter Zeit auch Femininum (mit der Bedeutung „Königin") ist, was man gerade bei der vorliegenden Frage bisher wohl übersehen hat. Das älteste sicher datierbare Zeugnis dafür gibt m. W. das Ch' un-
ts'iu, Huan-kung 8 (= 703 v. Chr.): 'ii E cx 9 te „darauf ging er zur Einholung
der Königin nach Ki" (mit unwesentlicher Variante zit. Peh-hu-i'ung 4, 15a als Be-
leg zu der Bemerkung: 3 .F A' Jû „die (Haupt-)Gemahlin des Himmelssohnes
nennt man hou"; aber vermutlich noch höher hinauf reichen die zahlreichen Chou-li- Stellen, wo das Wort mit oder ohne das Attribut :E so gebraucht wird (z. B. KI. A.
I, 27b [= Biot I, 74]: 1 Tk {ü ,,die Königin und der Kronprinz"; I, 128b; 2, 5b;
2, 23b; 2, 24b [= Biot I, 145]: V I ►i iii „er hilft der Königin den Markt errichten" -- der mit r, if eingeweiht wird; 2, 34b; 5, 15b usw. usw.), sowie Chou-shu 8 (6o),
21,
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