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China : vol.3 | |
中国 : vol.3 |
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1)IE STADT TSHÖNG-TU-FU.
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in eine Reihe von Höfen, welche durch offene Hallen getrennt werden. In jedem dieser Höfe ist ein Garten, der rechts und links von sorgfältig geschmückten Hausfronten umgeben ist.
Die Bevölkerung ist besser als anderswo gekleidet; Seide bildet beinahe den gebräuchlichsten Stoff. In den Kaufläden ist alles Holzwerk polirt. und sie werden
reinlich gehalten. Viele derselben sind mit Luxus-Artikeln ausgestattet, wie seidenen
Stickereien, seidenen Schuhen, welche hier einen besonderen Ruf haben, kostbarem Pelzwerk, Silber-Ornamenten und kleinen Gegenständen, die mit Edelsteinen aus-
gelegt oder daraus verfertigt sind. Nirgends in China wird die Kunst höher ge-
schätzt als in Tshöng-tu fu. Selbst in der umliegenden Gegend fand ich überall denselben künstlerischen Sinn. Besonders machte er sich geltend an den aus
rothem Sandstein errichteten Ehrenpforten, welche in grosser Zahl die kleinen wie
die grossen Ortschaften verzieren und oft für sich allein auf der Strasse stehen. Sie sind mit Sculpturen in Haut- und Bas-Relief verziert, welche Scenen aus der
Mythe wie aus dem täglichen Leben darstellen und oft einen humoristischen Anstrich haben ; einige unter ihnen sind wahre Meisterwerke chinesischer Kunst. Was Höflichkeit und Anstand des Betragens anbetrifft, stehen die Bewohner von Tshöng-tu fu als Gesammtheit denjenigen aller anderen Städte von China weit voran.
So liegt hier im fernen Westen, gerade an der Grenze des Gebirgslandes, wo die barbarischen Stämme beginnen, eine Stadt, welche alle anderen uns bekannten in China an Verfeinerung übertrifft. Doch steht darin Tshöng-tu fu keineswegs vereinzelt da; auch die anderen Städte der Ebene zeichnen sich in jeder Beziehung aus. Schon am ersten Tage meiner Reise durch dieselbe kam ich durch die beiden Städte Tó-yang-bsiën und Han-tshóu und war überrascht von dem Eindruck des Comfort, welchen sie boten. Auch dort sind die Mauern schwach und unbedeutend ; aber im Inneren sind die Strassen auffallend breit, mit Quadern gepflastert und in jeder Beziehung denen der Hauptstadt ähnlich. Jede der beiden Städte hat innerhalb der Mauern eine englische Meile im Durchmesser. Bei Hantshóu sind jedoch die Vorstädte noch ebenso lang wie die eigentliche Stadt. Auch als ich die Hauptstadt verlassen hatte und nach Westen zog, veränderte sich der Eindruck nicht. Ich kam noch durch mehrere nicht minder schöne und grosse Städte, und nur eine einzige derselben ist in jeder Beziehung das Gegentheil aller anderen. Dies ist in der letzten westlichen Ecke die grosse Stadt Kiung-tshóu; sie steht nur Tshöng-tu fu an Einwohnerzahl nach und hat an dem Fuss der Berge eine überaus schöne Lage. Lange ehe ich hinkam, wurde mir gesagt, dass die Bewohner dieser Stadt und des ganzen dazu gehörigen Bezirks die schlimmsten der Provinz Sz'tshwan seien und sich durch ihre Rohheit und Streitsucht auszeichneten, und in der That habe ich in wenigen Städten China's so viel durch die Belästigung des Volks gelitten wie dort. Die Stadt ist ausserordentlich dicht bevölkert. Die Bewohner sind schlecht gekleidet und haben abstossende Gesichtszüge. Die Bevölkerung, welche dicht neben der civilisirtesten und liebenswürdigsten
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