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Die Chinesische Steinplastik : vol.1 |
Ostasiens gibt, bewußt den Auftakt. Chinesischer Steinplastik
ist daher der erste Band der Veröffentlichungen des Museums
gewidmet.
Eine Weltanschauung ist es, die die chinesische Steinplastik
erschließt. Gebete sind die Votivsteine, die das Licht der Er.
kenntnis zu verbreiten helfen sollen. Nicht das Sinnfällige will
verstanden und gewürdigt werden, sondern das Gefühl, der
tief innerliche Trieb einer geistig schaffenden, einer Idee hin.
gegebenen Menschenseele. Von innen heraus will das Kunst
werk erfaßt werden, als gestaltete Idee, die sich nur dem Suchen.
den erschließen kann.
Die dargebotene Steinplastik zeigt den Werdegang dieser
Kunst von den Anfängen bis zu ihrer Blütezeit. Für die Zeit.
bestimmungen war das Stilempfinden maßgebend. Datierungen
auf einzelnen Kunstwerken dienten zur Nachprüfung dieses
Stilempfindens.
Die reiche Sammlung von Steinplastik, die das Museum
besitzt, gehört zu den Früchten der Expeditionen und Studien
reisen Adolf Fischers in die kultur und kunstgeschichtlich
bedeutsamsten Provinzen Chinas, besonders der Stätten Wu
lean tze, Hsiao tang shan, Lung men und Yün kang, deren Grab.
kammern, Ahnenhallen und Felsentempel eine lebendige Ari.
schauung von der Eigenart chinesischer Steinplastik gewähren.
Die Reisen erstreckten sich über die Jahre 1901-1912.
Nur wer wie ich Zeuge dieser Reisen war, weiß, wieviel
Begeisterung, Tatkraft, Opfermut und Wissensdrang sich ver.
einigen mußten, um solche Erfolge zu erzielen.
Möchte die nachfolgende Darstellung, zu der ich Herrn
Dr. Alfred Salmony das Wort gebe, helfen, die Schätze des
Museums durch Erkennen zu erschließen und auf diese Weise
lebendig zu machen.
Köln, April 1922.
Frieda Fischer.Wieruszowski
Direktor des Museums für Ostasiatische Kunst, Köln.
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