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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0264 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
私の中央アジア旅行における豊富な地理学的知見、1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / 264 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000262
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252   Iledi", Reisen in Zentralasien.

steht hier ein 4 m hoher Konglomeratwall, der senkrecht den Flufs im Osten begrenzt und an dessen Fufs auch jetzt ein kleiner Wasserarm vorbeiströmte. Diese scharf markierte Terrasse ist durch die oben erwähnte Tendenz des Flusses, sich nach Osten zu bewegen,

auserodiert worden.   Inzwischen reiten wir weiter nach Norden. Dolon-östäng ist ein
„arik", der nach Dolon und mehreren anderen Dörfern Wasser führt. In kurzer Entfernung von beiden Ufern prangt jetzt üppige Vegetation. Über Igetje und an der chinesischen Festung vorbei gelangen wir nach Jangi - schahr, der chinesischen Stadt am Ak - su , von einer guten Mauer geschützt.

3. Juni. Zwischen Jangi-schahr und Kowna-schahr, dem mohammedanischen Stadtteil, erhebt sich eine Löfsterrasse ; ein bis 5 m tief eingeschnittener Weg führt auf dieselbe hinauf. Auf der Terrasse ist der Weg sehr staubig, geht durch steriles Gebiet und schien jetzt wenig benutzt zu sein; der grofse Weg geht nämlich etwas westlich davon,' am Fufse der Terrasse. Linker Hand haben wir hier die Dörfer: Sek-patja, Kurruk, Aral und Ak-jar; dann gehen wir von der Terrasse hinab und gelangen wieder zum grofsen Weg, wo sich der Kischlak Korol (Karaul) bis nach Ak-su erstreckt und die Gegend üppig kultiviert ist. Dann haben wir die Löfs- und Konglomeratterrasse rechter Hand ; dieselbe erhebt sich senkrecht bis 8 und 10 m Höhe und ähnelt oft einer Festung mit Türmen, Mauer und Graben, d. h. Rinnen der Regenbäche. Das Gebiet am Ak-su ist reich an Gärten und Feldern, und da die Bewässerung so ungemein reichlich ist, steht bier der Ackerbau auf einer hohen Ent-

wickelungsstufe. Die Hauptprodukte sind : Reis, Weizen, Mais, Gerste, Baumwolle, Opium, Früchte und Gemüse. Die Schafzucht des Distrikts ist ebenfalls hoch, die Wolle wird von etwa 100 andischanischen Kaufleuten über den Bedelpafs nach Rufsland exportiert. Die Stadt soll ungefähr 15 000 Einwohner haben ; in dem ganzen Gebiete zählt man 50 000 Höfe mit 2 bis 5 Einwohnern , eine Schätzung, die wohl übertrieben ist. Der Tao- taj wohnt in Jangi-schahr im Gegensatz zu dem Tao-taj von Kaschgar, der in dem dortigen Kownaschahr wohnt.

Genau östlich von der Stadt erhebt sich die obenerwähnte Terrasse aus Konglomerat und Löfsablagerungen, die aber hier 40 bis 50 m hoch ist und einer riesigen Mauer ähnelt. Auf dem niedrigen Boden zwischen dieser und dem Flufs breitet sich Ak-su mit seinen Dörfern, Gärten und Feldern aus. Die Erosionskraft des Flusses hat seiner Zeit diesen gewaltigen „jar" ausgemeifselt. In einer Epoche hat sich also hier der Flufs von Osten nach Westen bewegt, allein er hat jetzt das Bestreben, nach der Terrasse zurückzukehren, um dort seine Arbeit und seinen, für eine Zeit unterbrochenen Druck nach Osten fortzusetzen. Durch diese Laune des Flusses ist Ak-su, sowohl die neue wie die alte Stadt, in hohem Grad bedroht. Um einer solchen verhängnisvollen Katastrophe vorzubeugen, errichten die Bewohner einen Damm 3 „tasch" (etwa 25 km) oberhalb der Stadt, an einer Stelle Partjatasch genannt. Der Damm wird von Pappelstämmen gebaut und zwingt den Flufs nach rechts. Er ist so solid , dafs er dem Sommerhochwasser widersteht , nur wird er jedes Jahr von 1000 Arbeitern aus der ganzen Gegend repariert ; in manchen Jahren, wie eben jetzt, werden 3000 bis 4000 Arbeiter aufgeboten, um für die folgenden Jahre den Damm zu befestigen. In der gegenwärtigen Epoche strebt mit einem Wort der Flufs nach Osten zurück. Wir haben also gefunden, dafs die erwähnte Terrasse von Süden nach Norden immer mächtiger wird; sie entspricht auch in dieser Beziehung genau dem Schuttkegel, den wir am Nordfufs des Kwen-lun-Gebirges gefunden hatten und der besonders von den Strömen der Gegend Kirk-sap und von dem Kerija-darja in derselben Weise wie der „jar" von Aksu durchschnitten worden war.

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