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Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 |
EINLEITUNG
händigung des ming geschieht in derselben Weise."' Gerade dieses Erfordernis: die Rückgabe des Kreditivs unter gleichzeitigem Berichte, findet übrigens möglicherweise schon in einem der ältesten Teile des Sizu-king- seine Bestätigung.' Auch
_t * f± • SSC it. fin ;. Ngi-li-Cheng-ngi 18, 5b, 6a.
2 Nämlich Shu-king III, i (2), 23. Denn m. E. würde die dortige Nachricht, daß Yü nach der Bändigung der Flut „ein dunkles kui schenkte und die Vollendung seiner Arbeit ankündigte" (g
J A A), die den chinesischen Interpreten so viel Kopfzerbrechen gemacht, und nach Legge's nicht unbegründeter Ansicht Sze-ma Ts'ien zu einer vollständigen Umdrehung veranlaßt hat (anders dagegen C h av a n n e s, Mém. hist. I, 149, 5) — sie würde die Hauptschwierigkeit verlieren, wenn man sie als eine Angabe über den Bericht auffaßt, welchen Yü dem Kaiser unter Rückgabe des ihn zu seiner Arbeit autorisierenden kui erstattet hat. Allerdings ist der Ausdruck „schenken" ungewöhnlich; aber andererseits spricht doch die Farbe des Steines, wie auch chinesische Kommentatoren gefunden haben, für eine Beziehung auf das Wasser, den „dunklen Wein" ( igÿ) des späteren Zeremoniells (vgl. die Nachricht der Bambusbücher [Chin. Class. III, vol. 122], daß Kaiser Mang im Jahre 1788
v. Chr. j11 r7 „mit dem dunklen kui den [Gott des] Ho begrüßt" habe), und war dann
also mindestens ein symbolischer Hinweis auf die Tätigkeit daran; und die Bezeichnung kui läßt denn
doch vermuten, daß es sich nicht bloß um einen beliebigen seltenen Stein gehandelt hat, wie Legge meint. Eine gewisse Stütze scheint mir meine Auffassung auch durch die beiden kui zu erhalten, die man nach dem Ku yiih-t'u pu (z, 2a) um 1 055 n. Chr. im Huang-ho gefunden hat, und die auf der Rückseite durch eine Inschrift vermutlich aus der Periode K'at,ruan (713-42) als „die dunklen kui
des Königs Vii zur Regulierung der Wasser" (4 in 7J( ±) bezeichnet werden. Denn wenn sie
natürlich auch nicht aus dieser Sagenzeit stammen, so zeigt doch ihre feierliche Verwendung zum
i Opfer an den Strom wie namentlich das Ornament ihrer Vorderseite wohl, daß sie uralt oder doch
einer uralten Vorlage nachgebildet waren; und da sich nun dies Ornament m. E. am ungezwungensten als eine Land- oder vielmehr Flußkarte, als die Abbildung eines Stromnetzes deuten läßt, so könnten sie in der Tat einen solchen Auftrag zur Stromregulierung oder einen Bericht darüber symbolisch darstellen. Ähnlich faßt sie auch das Ku yüh-t'u pu auf, nur daß es in der Verzierung echte Schriftzeichen und zwar eine Mitteilung über die Terrainbeschaffenheit sieht, welche Yü seine Arbeit erst ermöglichte, und daß es annimmt, er habe sie nach deren Vollendung (als ein Zeugnis davon) auf einem heiligen
Berge opfernd vergraben (01 Iti ffiL ; dim iht --- n .... ~; {i 7J(, 7G
Z o). Und allerdings könnte die Shu-king-Stelle auch die Mitteilung an eine Gottheit (des Flusses) meinen; denn solche Berichte Tiber die Tätigkeit gerade auch an Flüssen hat China wohl zu allen Zeiten gekannt: es ist ja analog den Bräuchen beim Vertrage, wo man mit dem Opfertiere stets
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