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0574 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 574 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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gültigen Unterwerfung durch die Russen ihre Jurtenaufstellung zu ändern beginnen und, ganz wie die Kasak, sich in Aule abzutheilen anfangen.

Die. Jagd wird, ebenso wie bei den Kirgisen, fast nur als Belustigung betrieben. Es giebt nur wenige Jäger von Profession und diese treiben ihr Gewerbe auch nur im Frühlinge, wo sie Marale mit frischen Hörnern erlegen, welche von den Chinesen zu einem hohen Preise gekauft werden. Die Jagd mit Jagdvögeln ist ebenso verbreitet wie bei den Kasak.

Der Ackerbau ist bei den schwarzen Kirgisen noch mehr verbreitet als bei den Kasak. Sie bearbeiten das Land sorgfältiger und ernten im Durchschnitte etwa das lote bis l5 Korn. Die Felder müssen künstlich bewässert werden; die Bewässerungsarbeiten der schwarzen Kirgisen sind meist sorgfältiger ausgeführt als bei den Kasak. Die Bugu haben ihre Felder hauptsächlich am Ufer der Seen Terskei, Küngäi, Tuikal; die Sary Bagysch hingegen zwischen den Flüssen Kürmet und Kissinggir. Die schwarzen Kirgisen säen Weizen, Gerste und mehrere Hirsearten. Als Pferdefutter benutzen sie Gerste und eine feine Art Hirse. Aus der Hirse bereiten die schwarzen Kirgisen eine Art Bier (busu) und aus diesem destilliren sie Branntwein, den sie im Winter trinken. Im Sommer bereiten sie, wie schon oben erwähnt, Milch-Branntwein.

Alle übrigen Handarbeiten sind dieselben wie bei den Кasak, nur verstehen die Frauen vortreffliche weisse Filzschuhe aus den Flaumhaaren der Ziegen zu bereiten und auch Filzmäntel mit Aermeln, die sie „kibenek" nennen. Diese Industrie kennen die Kasak nicht.

Die schwarzen Kirgisen sind alle Mohammedaner (Bussurman) wie die Kasak, sie sollen aber den Islam viel später angenommen haben als diese. Die Tataren behaupten, dass die KаraKirgisen vollkommene Heiden seien, die weder Fasten noch Gebete und Glaubenssätze kennen, ja der Name des Propheten selbst sei ihnen unbekannt. Sie sollen geistige Getränke über Alles lieben und es . für keine Sünde halten, sich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken. Es sollen bei ihnen noch vielerlei Erinnerungen des früheren Heidenthums vorhanden sein. So wurde mir erzählt, dass sich sowohl Männer wie Frauen vor dem Feuer verneigen, indem sie in dasselbe Fett giessen. Eine ahn-