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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0188 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 188 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000198
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130   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

Dargestellt waren mehrfach doppelköpfige Adler ; auch eine noch wohl erkennbare Entwicklung der klassischen Ganymedesgruppe kam vor.

In späterer Zeit, in den mehr nach Osten gelegenen Siedlungen, schnitt man diese Balkenkonstruktionen nicht mehr in den Stein, sondern begnügte sich damit, sie, als Muster, in das Deckengewölbe zu malen. So, zum Ornament erstarrt, zieren die „Laternendecken" manche der späteren Tempel in China. (Taf. 39.)

In Korea aber sind zahlreiche buddhistische Felsentempel vorhanden, die diese Decke, noch in Stein geschnitten, tragen.

Während dieser Arbeiten erhielten wir die Nachricht von einer dritten Anlage. Von der zweiten Anlage führt ein sehr schmaler und rauher Weg in ein kleines Tal, welches noch etwa 1/2 km tiefer im Gebirge liegt. Hier findet sich das Bett eines kleinen Baches. Die Anlage enthält acht Höhlen, die deshalb wichtig sind, weil hier und da noch die Vorhallen, die sonst meistens zerstört sind, erhalten waren.

In einem der Tempel fand sich die Darstellung eines Riesen, der ein Knäblein durch das Wasser führt, vielleicht ein Analogon der christlichen Darstellung des Christophorus mit dem Christusknäbleinl .

In einer Darstellung des Todes des Buddha fanden sich interessante Bilder. Die Klagenden erscheinen nämlich hier in der Landestracht. Es sind Ritter und Damen des Fürstengeschlechts. Sie bezeigen ihren Kummer durch extravagante Bewegungen, die den heftigsten Schmerz ausdrücken. Die Männer haben ihre Dolche gezogen und schneiden sich tiefe Wunden über die Stirn und kreuz-weis über die Brust, eine Art Trauerbezeigung, die im Osten häufiger vorkommt. Dies merkwürdige Bild befindet sich im Museum für Völkerkunde.

Nachdem wir hier diese schönen Erfolge erzielt hatten, wurde beschlossen, die Siedlungen in der Oase Kurla-Karaschahr aufzusuchen; als wir nach Kaschghar ritten, um Grünwedel einzuholen, hatten wir die dortigen ming-öi besucht, und wir versprachen uns viel von den dort vorzunehmenden Grabungen.

1 Für genauere Details verweise ich auf „Bilderatlas zur Kunst- und Kulturgeschichte Mittel-Asiens, D. Reimer, Berlin 1925.