国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 | |
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1 |
156 A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen
In Srinagar stieg ich in dem Hotel des Herrn Nedou ab, wo noch zwei Engländer sich verspätet hatten. Ich nahm sofort eine Säuberung vor, nahm ein Bad, ließ mich rasieren und konnte dabei feststellen, daß, trotzdem ich acht Wochen nicht aus den Kleidern gekommen war, ich durchaus sauber war; es fehlte eben der Staub.
Am Abend traf ich zur Mahlzeit mit Herrn Henry Bruce zusammen und verbrachte mit ihm und Herrn P. Roper, einem Maler, einen langen Abend bei Sekt und Zigarren.
Ich mußte meine Reise und Erlebnisse schildern, und tat das auch mit der Hingabe, zu der soeben empfangene starke Eindrücke uns veranlassen.
Es war mir nicht ganz lieb, am Morgen zu erfahren, daß mein liebenswürdiger, neuer Freund — übrigens ein Novellist, dessen Bücher The Native Wife, The Eurasian und The Residency heikle soziale Fragen des Anglo-Indiertums behandeln — auch für die Zeitungen schrieb. Da er mir aber sagte, daß ein Artikel, wie der von ihm über meine Abenteuer geplante ihm viel Geld einbringen würde, stand ich vom Widerstand ab, und in wenigen Tagen erschien in der Bombay Times ein höchst schmeichelhafter, langer Bericht, der mich sofort in ganz Indien — später auch in Europa — bekannt machte.
Am nächsten Tag besuchte ich den Residenten, Colonel Sir Francis Younghusband, nebenbei bemerkt ein Neffe des berühmten Reisenden R. Barkley Shaw.
Ich wurde von ihm, einem prächtigen Beispiel des vornehmen englischen Soldaten, auf das allerfreundlichste empfangen und eingeladen, in der Residency zu wohnen, mußte dies freundliche Anerbieten aber ablehnen, da ich mit meinem großen Troß und mit meinen Kisten nicht noch einmal umziehen wollte.
Aber ich nahm die Mahlzeiten meist bei Sir Francis ein, und hatte die Freude, abends am Kaminfeuer bei einer guten Zigarre die Geschichte der Eroberung Tibets aus dem Munde des Leiters der Expedition zu vernehmen.
Von allen Seiten bekam ich telegraphische Einladungen, u. a. von Sherers Bruder in Naushera und von Sir Harold Deane, dem Lt. Governor des Panjab in Peshawur. Letzterer lud mich ein, im Governement House in Peshawur abzusteigen. Er wollte mich mit einer Schwadron der „Guides" in die noch von keinem Europäer durchforschten Täler von Swat und Badschaur senden, wo zahlreiche alte gräco-buddhistische Ruinen des Spatens warteten. Die Einwohner dieser Täler des Hindu-Kusch sind fanatische Muham-
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