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0025 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.1
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.1
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.1 / Page 25 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000040
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d) Der Reichtums-Gott Párcika:

Nach A. Foucher (Art du Gandhára, II, S. 105) der yaksa Páíicika, der Gott der Reichtümer. Ich halte die Darstellung für eine Entwickelung der antiken Gruppe des Herakles mit dem Bacchus-

Knäblein und für parallel mit der ebenso abgeleiteten christlichen Dar-

stellung des Christophorus mit dem Christuskind.

I C 32629. Größe: 16,5 cm h.

e) Atlas. Geflügelte Trägerfigur von einer Säulenbasis.

I C 34905. Fundort: Gandhira-Gebiet. Größe: ca. 14,5 cm h.

OSTTURKISTAN

KOPFE

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  1. Antikisierender Kopf, ungebrannter Lehm, mit Resten von Bemalung. Tiefe Falte zwischen den Brauen (tilaks). Bei diesem Kopf wurden Münzen der Han-Dynastie gefunden.

I B 7630. Fundort: Der große Tempel auf der Ostklippe, Tumschuq. Größe: ca. 24,5 cm h. Alter 2.-3. Jhdt. (f)

  1. Beturbanter Kopf, stark zerstört.

I B 7629. Fundort: Der Dämonen-Tempel, Tumschuq. Größe: 22 cm h. Alter: 3.-4. Jhdt. (r).

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Devatá-Köpfe.

  1. Kopf mit Gandhára-Kopfputz (Krone) und spätantiker Frisur, die Haare sorgfältig in Locken geordnet; das Gesicht nachträglich restauriert.

I B 7626. Größe: 34 cm h.

  1. Kopf mit gut behandeltem Lockenhaar. Auf der Stirn Wake

I B 7627. Größe: 32 cm h.

  1. Stark zerstörter Kopf mit gut erhaltener Frisur und Krone. Reste von grüner und roter Bemalung auf weißer Grundierung. Die schwarze Farbe des Haares ist erhalten.

I B 7625. Größe: 34 cm h. Fundort der drei Köpfe: Statuen-Höhle, Qyzil.

Alter: 6.-7. Jhdt. (S).

Wie bei vielen anderen Fundstücken aus diesem neuen Gebiet, sind wir auch bei den auf den folgenden Tafeln abgebildeten Köpfen nicht in der Lage genaue Auskunft zu geben über ihre Bedeutung und Verwendung, resp. über Bedeutung und Verwendung der Figuren, denen sie angehört hatten. Fast immer sind die Köpfe allein gefunden worden; die Figuren sind nach ihrer Enthauptung wohl aus dem Tempelinneren ins Freie geschleudert worden, wo sie sich im Wasser der Schneeschmelze und der zwar seltenen, aber heftigen Regengüsse, bald in ihre Bestandteile, Lehm und rohe Knüppel und Äste, auch Rohrbündel, auflösen mußten. Solche Reste wurden vor vielen Tempeln in Mengen gefunden.

Die kleinen Figuren standen auf Balkonen, die, öfter mehrere über einander, auf in die Wände eingelassenen hölzernen Trägern ruhten. Hier und da wurden noch solche Träger in situ gefunden: es sind starke, im Durchschnitt quadratische Balken, deren aus der Wand hervorragender Teil geschmackvoll zu hübschen Konsolen geschnitzt war und reiche Bemalung trug.

Die Figuren bildeten auf diesen Balkonen ohne Zweifel Musiker- und andere Friese, Wiedergeburts-Legenden, Szenen aus dem Leben des Buddha u. dergl.

Die großen Köpfe gehören zum Teil zerstörten Kultfiguren an, zum Teil aber Statuen von Begleitfiguren, Göttern, Bodhisattvas, Dämonen und Menschen der verschiedensten Stände, die wie z. B. in der Statuenhöhle in Qyzil, auf einem niederen, bankartigen Sockel an den Außenseiten der Corridore, oder, wie in dem Statuentempel in Tumschuq, auf höheren Bankpodien an den beiden Längsseiten der Cella nebeneinander sitzend oder stehend aufgestellt waren. Aber es sind meist nur Füße und Teile des Unterkörpers bis höchstens zum

Knie erhalten gewesen, so daß wir nichts Genaues über die Art der Gruppen-Darstellungen berichten können.

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Bodhisattva-Köpfe.

Diese 3 Köpfe sind farbig abgebildet worden, weil auf ihnen die Bemalung ausgezeichnet erhalten ist.

  1. Bodhisattva-Kopf.

Die Gesichtsfarbe ist weiBlichgelb, Haar, Brauen, Pupillen, Lidspalteneinfassung und Schnurrbart sind schwarz. Die in seltsamen, der Ziffer 8 ähnlichen Spiralen angeordnete Frisur rahmt Kopf und Ohren ein und ist an Stirn und Schläfen durch kleine bogenförmige rote, aber verblaßte Linien von der Haut getrennt. Ähnliche Linien gliedern die Windungen in den Ohrmuscheln, die Ansätze von Augenlidern und Nasenflügeln; auch die leicht eingeritzte spindelförmige Falte zwischen den Augenbrauen ist mit dieser blaßbraunroten Farbe ausgefüllt.

An der rechten Pupille ist durch eine Beschädigung ein wenig der schwarzen Farbe der Pupillen abgestoßen worden. Das Auge erhält dadurch einen unbeabsichtigten lebendigen Ausdruck.

Die Haartracht, eine mißverständliche Entwickelung der auf Tafel 59 a erscheinenden Frisur, ist interessant durch die ziemlich gut erhaltene Krone. Sie besteht aus einem Diadem von 8 abwechselnd grün und braun bemalten, länglichen, etwas nach außen gebogenen Plättchen, deren Oberenden rundlich ausgeschnitten sind. Um diese Krone herum zieht sich ein aus stilisierten Blättern gewundener Kranz, hinter dessen Mitte eine große aus ähnlichen Blättern zusammengesetzte Scheibe befestigt ist. Diese Scheibe läßt durch eine ringförmige Öffnung eine nach vorn breit auseinandergelegte doppelte Haarsträhne hervortreten.

Die Mode, Haarmassen durch breite in der Frisur angebrachte Scheiben hindurchzuführen, kommt auch auf anderen Tafeln vor.

Obwohl dieser Kopf, wie auch der unter c dargestellte, in der einer frühen Periode zuzuschreibenden „Statuenhöhle" zu Qyzil gefunden wurde, halten wir beide für jünger als die übrigen dort gemachten Funde.

I B 792o. Fundort: Statuenhöhle, Qyzil. Größe: 38 cm h. Alter: B. Jhdt. (e).

  1. Bodhisattva-Kopf.

Dieser Typus kommt in Sängim-Aghiz und ciggan-Köl ziemlich häufig vor bei Devati- und Bodhisattva-Figuren, die wir der späteren Zeit zurechnen müssen.

Der abgebildete Kopf ist mehrfach (S) restauriert worden und zwar in recht nachlässiger Weise: das Haar ist mit einer dicken blauen Farbmasse überzogen, die an manchen Stellen abgesprungen ist und dort ebenfalls blaues, aber in feinen Strähnen gut modelliertes Haar erkennen läßt. Erneuert ist auch das Diadem und die eingesteckten Schmuckscheiben, von denen nur die mittelste und je eine über den Ohren alt zu sein scheint — sonst sind Kopfband und Scheiben fast brutal roh erneuert.

Das Haar ist blau und tritt unter dem Kopfband nicht mehr in so schöner Anordnung hervor wie bei den Stücken aus Ciggan-Köl;

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