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0033 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.1
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.1
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.1 / Page 33 (Color Image)

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[Photo] @l View from aboveOberansicht.
[Photo] @c Figure 1Darstellung Nr. I.
[Photo] @r Figure 3Darstellung Nr. 3.

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doi: 10.20676/00000040
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Oberansicht.

Darstellung Nr. 1.

Darstellung Nr. 3.

a) Sitzender Buddha mit Kopf- und Körper-Nimbus. Derselbe Typ wie Taf. 42 c.

I B 7413. Größe: 13 cm h.

b) c) d) Stehende Buddhafiguren.

  1. I B 8149. Größe: 20 cm h.

  2. I B 8x37. Größe: 24 cm h.

  3. I B 8148. Größe: 18,5 cm h.

  4. Sitzende Buddhafigur.

I B 8135. Fundort: Vorhalle der Pfauenhöhle, Qyzil. Größe: 12 cm h. Alter: 5.-6. Jhdt. (l).

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Fünf Holzstatuetten.

  1. Kopflose Statuette des Avalokite£vara aus dem Schacht des Stüpa von Qum-áriq, einem Heiligtum des Avalokiteävara.

I B 6368. Fundort: Qum-áriq b. Kutscha. Größe: 24 cm h. Alter: 7.-8. Jhdt. (?).

  1. c) Gandharva-Figürchen.

I B 8136 mit Trommel. Größe: rx cm h. I B 8138 mit Bügelharfe. Größe: xo cm h. Fundort: Qyzil. Alter: 6.-7. Jhdt. (t'). d) e) Beschädigte Statuetten sitzender Bodhisattvas.

  1. I B 4735. Fundort: Ruine t.c, Chotscho. Größe: 16 cm h. Alter : 6.-7. Jhdt. (6).

  2. I B 8r47. Fundort: Pfauenhöhle, Qyzil. Größe : 14,5 cm h. Alter : 6.-7. Jhdt. (t').

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Buddhistisch-spätantiker Krug aus Chotän.

Das aus einem sehr dichten, rötlich braunen Ton auf der Scheibe hergestellte Gefäß stellt sich dar als ein bauchiger, dreihenkliger Krug, dessen Oberteil unterhalb des großen, ausladenden Halses reich mit der Antike entlehnten Ornamenten verziert ist.

Auf jeden der drei Henkel ist ein kleiner, antikisierender Frauenkopf aufgesetzt (einer ist abgebrochen); als weiteren Schmuck trägt jeder Henkel vier in Zwischenräumen von ca. 20 cm. übereinander eingestempelte kleine Rosetten; an den Seitenrändern des Henkels laufen je zwei eingeritzte senkrechte Linien herab.

Die (geformten) Köpfchen sind vor dem Brennen aufgesetzt worden; leider sind sie ziemlich roh ausgeführt oder durch Gebrauch und Alter stark abgenutzt; man erkennt aber noch deutlich, daß die Ohren große indische Schmuckscheiben tragen. Derartige Köpfchen werden in groBer Zahl in der Oase von Chotän gefunden.

Die Oberansicht des Mundes ist scheibenförmig und mißt im Durchmesser 20,5 cm; etwa x,5 cm vom Rande läuft ein kreisförmiger Streifen, der mit eingedrückten Vertiefungen verziert ist. Elf Rosetten sind in gleichen Abständen in die Mündung einge

stempelt; von einer jeden laufen je drei, leicht nach unten konvergierende eingeritzte Linien in den Gefäßhals hinein.

Der Ansatz des Halses an den Körper wird durch eine erhabene, scharf gerandete Linie markiert; sie läuft etwa 3 cm oberhalb der Einsatzstellen der Unterenden der Henkel um das Gefäß.

Diese Einsatzstellen trennen den Raum unterhalb der erwähnten Linie in drei trapezförmige Felder, von denen jedes ein seltsames Reliefornament trägt.

Der bauchige Mittelteil des Kruges trägt die wichtigsten Verzierungen, nämlich 7 kreisrunde Reliefmedaillons (von etwa 9% cm Durchm.), die, ebenso wie die mit einem Palmettenmuster geschmückten Zwischenstücke, deutlich ihren antiken Ursprung erkennen lassen.

Jedes Medaillon ist von zwei konzentrischen Kreisen eingefaBt, zwischen denen sich eine Perlenreihe befindet: eine Art der Einrahmung, die, der Antike entlehnt, in der sassanidischen Kunst besonders beliebt geworden ist.

Die Darstellungen in den Medaillons sind dreifacher Art, nämlich Nr. x (4 mal) eine nach r. gewendete, stehende weibliche Figur in indischer Göttertracht, mit Schenkkanne und halbkugelförmigem Becher. Nr. 2 (2 mal, vergl. die Tafel) ein nach 1. gewendeter, sitzender Mann, bärtig, straubhaarig, aber kahlen Scheitels, beleibt, mit Aureole, Rhyton und Becher. Nr. 3 (I mal) ein Löwenkopf.

Die Verteilung der drei Typen auf die sieben Medaillons (mit dem Medaillon auf der I. Seite der Tafel 45 beginnend) ist wie folgt:

I— 2— — 2 I — I 3

Die Abbildungen machen eine genauere Beschreibung unnötig; folgende Bemerkungen seien indes gestattet:

Nr. x, die weibliche Figur, trägt in der r. Hand eine metallene Schenkkanne mit geschwungenem Griff, deren späte Nachkommen wir in den äbtäbä und Cligiün genannten Wasser- und Teekannen der Städte Ostturkistans erblicken dürfen. Sie scheint, eine göttliche Schenkin, der männlichen Figur Trank, und zwar sicherlich Wein, spenden zu wollen.

Nr. 2 ist die wichtigste der drei Darstellungen. Die kurze, beleibte Gestalt sitzt in plump-komischer Stellung da; in der R. hält sie ein antikes, in einen Stierkopf mit mächtigen Hörnern auslaufendes Trinkhorn, in der L. einen halbkugelförmigen Becher. Es ist eine Darstellung des Begleiters des Dionysos, der wohlbekannten antiken Gottheit Seilenos.

Nr. 3 endlich, der Löwenkopf, ist ebenfalls eine antike Entlehnung. Derartige Köpfe, in Hoch- und Flach-Relief, gehören zu den häufigsten Fundstücken in den Ruinenfeldern von Chotän.

Alle diese Ornamente wurden in Formen oder mit Stempeln hergestellt und vor dem Brennen auf das Gefäß aufgesetzt.

I B 7665. Fundort: angebl. Borazan bei Chotän. Höhe: 45 cm. Alter ungewiß,wohl vor 600 p. Chr.

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