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0125 Kunstgeschichte der Seidenweberei : vol.2
絹織物の美術史 : vol.2
Kunstgeschichte der Seidenweberei : vol.2 / 125 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000240
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Abb. 348. Persische Buchmalerei, 16. Jahrh.

unabweislich. Den n dasEinzeichnen von Tieren in pineae oder Lotusblüten ist von China ausge, gangen; der Dom, schatz von Regens, burg besitzt als Deckelbezug eines um 1300 bemalten Reliquienkastens einen zweifellos chi, nesischen Riemen: goldstoff, dessen große, von doppel, ter Blattreihe einee, faßte Lotusmotive Hasen enthalten. Und mit demselben

Motiv in islamisierter Gestalt beginnt die umfangreichste Gattung muslimischer Stoffe

des späten Mittelalters.

Die persische Gruppe.

Der im mehreren Sammlungen') vertretene Goldbrokat Tafel 113b (Abb. 343) verrät im Spitzovalnetz aus längsgespaltenen Ranken sofort ein chinesisches Vorbild, während die adossierten Hasenpaare in den Lotuspalmetten islamischen Stil aufweisen. Es gibt sehr ähnlich gezeichnete Tiere auf lüstrierten Sternfliesen2) und auf persischen Fayencen aus Sul, tanabad, von denen ein paar datierte Gefäße in den Ausgang des 13. Jahrh. zurückreichen. 3) Das ist nützlich für die Zeitbestimmung, würde aber allein die persische Herkunft des Ha, senstoffs noch nicht beweisen; denn auch auf einer westsarazenischen Elfenbeintafel in Ra, venna4) sind ebensolche Hasen zu sehen. Erst die besondere Textur unseres Stoffes ad pineas auri cum leporibus in eis schafft Gewissheit, weil sie vollkommen identisch ist mit einer Anzahl stilverwandter Brokate, deren Tierbilder ganz ausgesprochen persisches Gepräge tragen. Bei der ganzen Gruppe bilden dünne Kettfäden aus stark gezwirnter Seide einen meistens dunkelblauen, zuweilen hell fleischroten, seltener grünen Atlasgrund, von dem sich das Muster aus dicken Goldfäden (stark vergoldete Darmhaut um einen weißen Kernfaden gewickelt) in Relief abhebt. Hervorragende Stücke der Gattung sind eine tadellos erhaltene Kasel im Bischöflichen Museum zu Münster i. W. nebst der zugehörigen Dalmatik im South Kensington Museum (Abb. 344), deren Muster das Fragment auf Tafel 114b in natürlicher Größe wiedergibt. Hier sind zwischen die nach chinesischer Art in parallelen Wellen schräg über die Fläche laufenden Lotusranken reihenweise wechselnd nach rechts und links ge, richtet Pelikane und liegende Rinder eingeordnet. Von ganz gleicher Arbeit ist eine zweite Kasel im S. Kens. Museum (Abb. 345), bei der die Pelikane Fische im Schnabel halten, während ungehörnte Zweihufer an Stelle der gehörnten Rinder getreten sind. Auf einem blaßroten Goldbrokat des S. Kens. Museums (auch in Brüssel und im Bargello) um,

  1. Berlin; S. Kens. Museum, abgeb. Alan Cole, Ornament in europ. Silks fig. 48; Lyon, abgeb. Du- pont-Auberville; Cluny, Brüssel, abgeb. Kat. Errera nr. 29; Kat. Miguel y Badia T. 29 nr. 51.

  2. Illustrated Catalogue of Persian and arab. Art, Burlington fine arts Club 1885 nr. 147*.

  3. The Kelekian Collection of Persian Potteries, Paris 1910, T. 63, 64.

  4. Migeon, Manuel fig. 131.

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